Twitter in Stuttgart (V): hensch

Für einen Artikel im Stuttgarter Stadtmagazin LIFT habe ich ein paar der bekanntesten Twitternutzer aus der schwäbischen Metropole kurzinterviewt – per E-Mail. Da die Antworten so ausführlich waren und natürlich in dem Artikel zu wenig Platz, gibts die Interviews nach und nach eben online. Der Artikel wird Ende Januar erscheinen, die etwa ein Dutzend Twinterviews gibts nun täglich.

Hier die Antworten von Henning Schürig, der unter dem Namen hensch twittert und sich als BWL-Student, als Mitarbeiter der Webagentur Netformic und als Grünen-Politiker durchs Leben schlägt.

 

Seit wann twitterst du und wie bist du darauf gekommen?

Ich twittere seit April 2007. Ein Großteil meines Web-Umfelds war schon dabei. Ich fand Twitter irgendwie sinnlos und doof und hab mich dagegen gesträubt bei dem Quatsch mitzumachen. Registriert habe ich mich dann, als mein Chef sich registriert hat. Da läuft inoffiziell so ein kleiner Dauer-Wettbewerb zwischen uns, wer im Web 2.0 aktiver ist und da konnte ich ihm Twitter nicht einfach kampflos überlassen. Ich arbeite ja in einer Internet-Agentur.

 

Wer braucht generell Twitter und wer nicht?

Eigentlicht „braucht“ man Twitter nicht. Aber es macht Spaß und kann sehr nützlich sein. Man bekommt sehr schnell Informationen, die in anderen Medien – auch in Blogs – oft erst später stehen. Twitter ist der Flurfunk im Netz. Da ist viel Irrelevantes dabei, aber auch viele für mich sehr interessante Dinge. Das können private Dinge von Menschen sein, die ich kenne oder auch politische Dinge oder Neuigkeiten rund ums Thema Web 2.0. Wer Infos schnell haben möchte, der braucht Twitter.

 

Was twitterst du? Was auf keinen Fall?

Das ist immer wieder eine Gratwanderung. Ich habe Leser, die mich als Privatmensch lesen und welche, die mich als Grünen lesen oder als Web-2.0-Mensch. Zu Twitter gehören Mini-Geschichtchen aus dem Alltag irgendwie dazu. Aber zu privat will ich’s dann auch nicht haben. Das würde auch die politischen Leser wohl irritieren. Mein Liebesleben zum Beispiel ist für mich tabu. 

Ich twittere generell Dinge, die mich gerade beschäftigen. Zum Beispiel, wenn mich in der Politik gerade etwas ärgert oder freut. Ich twittere teilweise auch von Parteitagen oder anderen Parteiveranstaltungen. Das bringt die Politik dann irgendwie auch näher an die Menschen heran. Das ist dann nicht mehr ganz so weit weg, wie es sich für viele meist anfühlt. Ich versuche aber auch immer, nicht zu viel zu schreiben, um meine Leser nicht zu überfluten.

 

Was liest du am liebsten? Und was eher nicht?

Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn es hängt mit vom Sender ab. Bei manchen interessiert mich auch Privates, bei anderen bin ich froh, wenn das Private gering gehalten ist, weil ich sie eher lese, weil ich durch sie interessante neue Web-Trends entdecke. Sehr spannend finde ich Twittern von Parteitagen oder direkt aus dem Bundestag, zum Beispiel durch den grünen Abgeordneten Volker Beck. Interessant ist es aber auch, die Stimmungen aus anderen grünen Landesverbänden zu bestimmten Themen mitzubekommen. Was ich sehr ungern lese, sind Dinge wie „Guten Morgen“ oder Tweets mit ähnlichem Informationsgehalt. Twitter ist eine Mischung aus Blogs und Chats  – für mich aber mehr (Mikro-)Blog als Chat.

 

 Hast du schon andere Stuttgarter über Twitter kennengelernt? Manche behaupten ja, es sei ein „Networkingtool“…

Ich habe auch schon andere Stuttgarter über Twitter kennengelernt und dann persönlich bei der einen oder anderen Veranstaltung getroffen. Viel häufiger ist aber der Fall, dass man sich erst kennenlernt und dann per Twitter quasi Kontakt hält bzw. jedenfalls immer wieder mal was vom anderen mitbekommt.

 

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