Von dummen Bloggern und blöden Journalisten

Achtung, Sie betreten vermintes Gelände!“ Dieser Satz müsste eigentlich als haushohes Schild vor einem Thema stehen, dem wir uns heute einmal etwas genauer widmen wollen. Es geht um den Scheinkonflikt zwischen solchen Journalisten, die sich Blogger nennen, und solchen, die sich nicht Blogger nennen. Allein diese Formulierung lässt bei manchen schon das Messer in der Tasche aufgehen, aber darum geht es hier ja schließlich.

Was ich nicht mehr hören kann, ist die Häme und die Verachtung eines gewissen Teils der Webschreiber, die Blogsysteme zur Verbreitung ihrer Informationen und Meinungen benutzen, wenn andere, die sie als „Journalisten“ bezeichnen, Fehler machen, schlecht recherchierte Storys veröffentlichen oder einfach mal sagen, was Fakt ist: Dass nämlich einige dieser Freizeitschreiber noch viel schlechter recherchieren, sich einen Dreck um objektive, ausgewogene Berichterstattung scheren und gerne auch mal aus dem hohlen Bauch heraus Unterstellungen, Vermutungen oder Übertreibungen lancieren. Nichts gegen diese Art von Schreiberei, ist okay, aber bitte dann auch so nennen.

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Von dummen Bloggern und blöden Journalisten

Blog kaufen? Klar, aber es muss halt passen…

Blogs sind ein fester Bestandteil der Öffentlichkeit im Internet geworden. Wie im publizistischen Prozess üblich, haben sich gewisse Angebote besser etabliert als andere. Erfolgsfaktoren sind Frequenz, Themen, Persönlichkeit des Autoren und natürlich dessen Fähigkeit, relevante Informationen gut geschrieben an die Leserschaft zu bringen.

In diesen Tagen hat sich einer der bekanntesten deutschen Blogger entschieden, sein gut gehendes Weblog zu verkaufen. Es handelt sich um Robert Basic, dessen Blog Basic Thinking heißt. Meistbietend. Für irgendwas zwischen zehn- und hundertausend Euro. Diese Nachricht wurde von vielen Medien gemeldet und in der Blogwelt heiß diskutiert. Hier zum Beispiel was von heute in der FAZ und hier die Meinung einiger Webschreiber und -unternehmer. Konsens ist soweit: Das wird nicht funktionieren. Die Person des Autoren steht zu stark im Vordergrund. 

Im Sommer 2007 habe ich zusammen mit einem Partner ein Blog gekauft. Es handelt sich um das Feinschmeckerblog. Der damalige Betreiber war beruflich zu stark beansprucht, hatte das Blog aber recht eingeführt. Letztendlich hat sich, so die Rückschau, der Kauf gelohnt, auch finanziell, denn die investierte Summe haben wir nach einem Jahr wieder eingespielt. Okay, es handelt sich hier nicht um Dimensionen, die irgendein Unternehmen interessieren könnte. Aber ist doch auch mehr als ein Liebhaberprojekt.

Es passte einfach in das bereits vorhandene Portfolio von Aktivitäten und Webangeboten. Denn schon vorher haben wir uns mit gastronomisch-kulinarischen Themen beschäftigt. Es ergaben sich daraus immer mehr Informations- und Nachrichtenkanäle zu diesem Themenbereich. Dabei fielen viel Berichtenswertes an, für das es davor keine Verwendung gab, weil es einfach nicht reinpasste. Das Loch haben wir gestopft. So läuft das Blog wie ehedem, macht relativ wenig Arbeit, aber immer viel Spaß. Ein Einbruch bei der Leserschaft war nicht festzustellen, im Gegenteil geht es weiter aufwärts.

Kann das ein Beispiel sein für einen gelungenen Blogkauf? Nunja, abgesehen davon, dass es ein Winzprojekt ist, zeigt es zumindest, dass sowas nicht unbedingt in der Katastrophe enden muss, sondern unter bestimmten Vorraussetzungen richtig sein kann. Es muss halt passen… Bei Basic Thinking steht man allerdings vor weit größeren Problemen.

Blog kaufen? Klar, aber es muss halt passen…