Mercure-Hotel Bristol Sindelfingen ist Biopionier

Als erstes Hotel der Kette komplett auf Bioware umgestellt / Komplettsanierung bis Mitte Mai abgeschlossen

Für Hoteldirektor Friedrich Busser hat eine spannende Zeit begonnen. „Wir sind im Hotelbereich Pioniere. Innerhalb der Kette werden wir jetzt genau beäugt,“ sagt er und ist darauf auch ein bisschen stolz. Denn immerhin leitet Busser mit dem Bristol in Sindelfingen das erste Haus der Mercure-Gruppe, in dem das Angebot in Restaurant und Bankett komplett auf zertifizierte Bioware umgestellt wurde. Zwar gab es schon immer vereinzelt Bioprodukte auf der Einkaufsliste, aber das neue Konzept war doch eine Herausforderung. Etwa ein Jahr lang wurde mit Hilfe des auf biologisch erzeugtes Speisenangebot spezialisierten Beratungsunternehmens Ökonsult daran gefeilt. Lieferanten und Programm mussten aufeinander abgestimmt werden, natürlich unter Berücksichtigung der Markterfordernisse. „Wir müssen schon mit spitzem Bleistift kalkulieren,“ sagt Küchenchef Eduard Ratajczak, „aber die Ergebnisse sind einfach viel besser.“ So staunte das Küchenteam anfangs, wie wenig Gewichtsverlust beim Braten des hochwertigen Bioland-Fleisches entsteht. Die Kosten beim Einkauf sind jedoch gestiegen und müssen, wenn auch behutsam, an die Gäste weitergegeben werden. „Beim Frühstück verzichten wir sogar vollständig auf höhere Preise, weil die Gäste ja nicht ausweichen können,“ berichtet F&B-Manager Henrik Waldfried, der sich nun auch darum bemüht, das Getränkeangebot anzupassen. Begeistert zeigt er sich von der Qualität und dem Preisniveau von Bio-Weinen.

Der Umstieg auf zertifizierte Bioware im Restaurant- und Bankettbereich wurde im Zuge einer Komplettsanierung des 40 Jahre alten Hauses umgesetzt. „Das war absolut notwendig,“ sagt Busser, auch wenn das Hotel zur Jahreswende zwei Monate schließen musste. Lobby, Restaurant, Bar, Konferenzräume und ein Teil der Zimmer erstrahlen nun in modernem Glanz. Bis Mai 2008 werden in zwei Phasen während des laufenden Betriebs die restlichen Zimmer inklusive Nasszellen komplett neu ausgestattet. Thema ist die Welt der Mode, passend zum Sindelfinger Modezentrum gleich gegenüber. Insgesamt kostet die gesamte Maßnahme über vier Millionen Euro. Gut angelegtes Geld auf dem weiter wachsenden Hotelmarkt in der Region Stuttgart wie Busser findet, der sich bisher mit einer Auslastung um die 60 Prozent mit einem hinteren Platz unter den Mercure-Häusern begnügen musste. Jetzt sind alle sind gespannt, ob das neue Konzept aufgeht. „Wir haben eine Art Testrolle innerhalb der Gruppe,“ sagt Busser. Nachahmer bei Erfolg also nicht ganz ausgeschlossen.

 

Mercure Hotel Bristol Stuttgart Sindelfingen

Wilhelm-Haspel-Str. 101

71065 Sindelfingen

Tel: 070131.6150

 

Anzahl DEHOGA-Sterne: 4

Anzahl Zimmer: 147

Anzahl Konferenzräume: 7

Mercure-Hotel Bristol Sindelfingen ist Biopionier

Le Mériden: Ein Hauch von Luxus

Von außen ist das Mitte November eröffnete Hotel Le Méridien Stuttgart der bekannt schmucklos geklinkerte Ex-Interconti-Bau, in dessen Inneres in den letzten Monaten aber fast 20 Millionen Euro investiert wurden. Komplett skeletiert wurde das Gebäude an der verkehrsgeschädigten Willy-Brandt-Straße zwar nicht, wäre teilweise auch schade drum, aber von Grund auf saniert. Bis in die letzte Ecke ging das mit Akribie: Allein fünf Leute haben in zwei Wochen die abertausenden Glaskörper der Kronleuchter im Ballsaal poliert. Die Problem-Zonen eines jeden Hotel-Betriebs wurden komplett ausgetauscht: Der Wellness-Bereich gehört dazu. Und jedes Zimmer hat jetzt eine Glas-Marmor-Nasszelle. Mindestens.

Schon im Eingangsbereich empfängt einen also die unaufdringliche Großzügigkeit gehobenen Hotel-Komforts. Die Philosophie des französisch geprägten Konzerns durchdringt wohltuend das gesamte Haus. Sei es in Fragen der Ausstattung, die generell modern wirkt, mit sachlichem, gediegenem Design, ruhigen Farben, klare Linien im Raum, schnörkellos, feines Mobiliar. Sei es bei einem der so vielen Luxus-i-Tüpfelchen: Überall entdeckt man Blumengestecke von einer atemberaubend und mutigen minimalistischen Eleganz. Dazu passen die Bemühungen der Heerscharen von Personal, dezent Lippen zu lesen. In vorweg greifender Servicedenke alles zu tun, damit ich z.B. meine Zigaretten kriege, was letztendlich drei livrierte Angestellte beschäftigt, weil ein neues Hotel eben noch nicht unbedingt alles sofort bereit hat, was sich Menschen aller Kulturen so ausdenken mögen.

Im Méridien weht der Hauch des dezent mediterranen Luxus. Man merkt, dass der General Manager Bernd Schäfer-Surén und der Pre-Opening-Manger Brandstetter, die den Neustart gestaltet haben, bereits einige historische und neue 5-Sterne Hotels in europäischen Großstädten leiten konnten. Wertvolle internationale Erfahrungen, die nicht in protziger Arroganz ihren Ausdruck finden sondern in dem Anspruch, mit urbaner Höflichkeit und weltoffener Perfektion den Betrieb zu organisieren. Der besteht aus fast 300 Zimmern, diversen Bankett-, Konferenz- und Ballsälen, der Bar „Le Lillet“ (45 Plätze), dem Restaurant „Le Cassoulet“ (196 Plätze) und dem Wellness-Bereich. Letzterer heißt „Futuresse“ und sucht in Stuttgart noch seinesgleichen: Wunderschöne schlichte Räume aus Weiß, grauem Schiefer und dunklen Hölzern – alles edle Materialien in einem überzeugenden Gesamtkonzept.

Das Restaurant sieht viel versprechend aus und will gehobene Gastronomie bieten. Küchenchef Ralf Geese war nicht nur lange Jahre bei namhaften Etablissements tätig, sondern konnte bei der Planung auch auf die Vorteile einer großen Hotel-Gruppe zurückgreifen. Le Méridien verfügt nämlich über einen renommierten Gastro-Berater: Michel Rostang ist seit über 30 Jahren im Geschäft, erfolgreicher Pariser Sterne-Koch und legt selbst gerne Hand an. Zwei Wochen standen er und seine kleine Mannschaft in Stuttgart vor der Eröfnung mit der hiesigen Crew am Herd, um die Rezepte zu überarbeiten und zu perfektionieren. Geese zögert auf die Frage, ob er denn Sterne erkochen will. Seine Meinung: Wir werden uns sehr anstrengen und eine Kombination mediterraner geprägter Haute Cuisine und geadeltem regionalem Angebot präsentieren. Ob das dann sternewürdig bewertet werde, liege nicht in seiner Macht. Erste Blicke in die Karte lassen auf Großes hoffen. Sowohl das Capuccino von Berglinsen mit geräuchertem Aal als auch der gebratene Steinbutt auf Jus von Möhren und glasierten Karotten setzen die angestrebte Mischung bis in die einzelnen Menü-Gänge hinein um.

Der Tag mit einem Hauch von Luxus könnte also im Le Méridien so aussehen: Nach den anstrengenden Verhandlungen im Business-Zimmer (auf Wunsch mit integriertem Besprechungstisch) und letztem E-Mail-Check (Online-Anschluss inklusive) beginnt der Feierabend mit ein paar Runden im Schwimmbad, mit Saunagang und Massagen. Dann schnell im begehbaren Kleiderschrank umziehen und in der dunkelroten, gedämpft beleuchteten Bar den hauseigenen, frischen Pre-Dinner-Cocktail „Lillet“ verkosten. Anschließend ein 5-Gänge-Menü mit regionalen Spitzenweinen im Cassoulet und finalem Absacker aus dem wegweisendem Branntwein-Angebot. Der Tag endet, nachdem der Hausservice binnen zwei Minuten die vergessene Zahnbürste durch eine hauseigene ersetzt hatte, vor dem ausladenden, schwenkbaren Flachbildschirm mit allerletzten Nachrichten. Noch schnell die Wertsachen in den Safe und es folgt der Schlummerschlaf im komfortablen King-Size-Bett. Was so ein Tag kostet? Irgendwas um die 500 EUR pro Person.

 Das Méridien will aber kein abgeschotteter Ort für die Superreichen sein. Besonders die Konferenzräume, die Gastronomie mit ihren Brunch-Angeboten und der Wellness-Bereich sind offen für jedermann, der zu annehmbaren Preisen die großzügige Eleganz internationaler Luxus-Hotels genießen möchte. Und das kann man jetzt auch in Stuttgart perfekt, einen 7-minütigen Gang durch den Schlosspark vom Hauptbahnhof entfernt.

 

Le Méridien Stuttgart

Willy-Brandt-Straße 30

70173 Stuttgart

Telefon: 0711 – 2221-0

Fax: 0711 – 2221 – 2610

www.stuttgart.lemeridien.de

www.michelrostang.com

Le Mériden: Ein Hauch von Luxus