Twitter: Die Geburt eines neuen Massenmediums

Heute gab es eine Diskussion in unserem beliebten Dienst Twitter über eine Meldung von SPIEGEL ONLINE. Inhalt: Politiker von CDU und SPD haben offensichtlich über die massenmedialen Möglichkeiten von Twitter neu nachgedacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass eine Manipulation der Bundestagswahlen droht. Die Gefahr gehe von den so genannten Exit Polls aus, also den Ergebnissen der Nachwahlbefragungen. Diese werden bereits vor Schließung der Wahllokale an die Parteizentralen weitergegeben. Meist gegen 15 Uhr erfolgt eine Vorabprojektion der erhobenen Ergebnisse. Die Besorgnis der Politiker: Diese Zahlen könnten vorab via Twitter bekannt werden. Damit würde die Wahlentscheidung derjenigen beeinflusst, die bis dato ihre Stimme noch nicht abgegeben hatten.

Diese Überlegung stößt wiederum in Twitterland auf erhebliches Unverständnis. Die Meinungen oszillieren zwischen Hohn, Empörung, bis hin zu den inzwischen üblich geworden und immer dümmlicheren Zensur-Empfehlungen, Twitter doch zu sperren für diesen Tag. (Getretener Quark wird breit, nicht stark!) Ich kann diese Reaktionen nicht ganz nachvollziehen. Denn eigentlich bedeuten die Befürchtungen der Politik doch etwas ganz anderes.

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Twitter: Die Geburt eines neuen Massenmediums

Neues Kundenprojekt online: www.wir-sind-besser.de

Letzte Woche ist ein neues Webangebot online gegangen, an dessen Entwicklung ich maßgeblich beteiligt war: www.wir-sind-besser.de. Es handelt sich dabei um die Onlineplattform der SPD Stuttgart für den kommenden Kommunalwahlkampf. Die Wahl findet am 7. Juni 2009 statt.

Aufgabe war die Entwicklung eines Formates, das nicht nur die Themen, Positionen, Veranstaltungstermine und Kandidaten der Stuttgart Sozialdemokraten vorstellt, sondern auch einen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern im Internet abbildet. 

Gelöst wird das durch den Einsatz eines Blogsystems, bei dem ja Leserkommentare gernerell ermöglicht werden. Die Wahl fiel dabei auf die WordPress-Software, weil diese sich inzwischen am weitesten verbreitet hat und mit einem begrenzten Budget entsprechende Funktionen durch den Einsatz verschiedener Plugins leicht umsetzen lassen. Etwas ungewöhnlich an der Umsetzung ist, dass die Kandidaten selbst Artikel veröffentlichen. Es handelt sich also um eine Art Gemeinschaftsblog. Dies wird für den Nutzer transparent durch die Integration eines Autorenbildes bei dem jeweiligen Artikel. Der Leser kann außerdem mit einem Klick von der Autoreninformation in das jeweiligen Kandidatenporträt wechseln, um sich näher über den jeweiligen Autor zu informieren.

Die Dialogorientierung wird unterstützt durch wechselnde Umfragen, mit denen Themen abgefragt werden können. Zur Nutzerbindung wurden weitere Funktionen integriert wie eine Unterstützerliste, auf der sich Nutzer online eintragen können, und ein klassischer Newsletter.  

Die Gestaltung der Website orientiert sich am aktuellen Design der Bundes-SPD.

Für die technische Umsetzung war nuspirit verantwortlich. An dieser Stelle darf ein Hinweis nicht fehlen, bei solchen Projekten auf diesen versierten und sehr zuverlässigen Dienstleiter zurückzugreifen.

www.wir-sind-besser.de

Neues Kundenprojekt online: www.wir-sind-besser.de

Frank-Walter Steinmeier unterschreibt persönlich meine Unterstützerurkunde

Welche technischen Möglichkeiten sich inzwischen bieten, um eine persönliche Ansprache an Unterstützer von politischen Parteien zu inszenieren, zeigt die neue Wahlkampfplattform der SPD. Dort kann man sich als Unterstützer registrieren. Nachdem man Namen und E-Mail-Adresse eingetragen hat, erhält man eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Wenn man diesen klickt, kommt man auf eine Seite mit einem Video. Darin bedankt sich sich SPD Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier nicht nur für die Unterstützung, sondern es wird auch gezeigt, wie er eine Art Urkunde unterschreibt. Der Clou: Die Urkunde enthält den Namen des Unterstützers, siehe unten ein Standbild. Die „Urkunde“ bekommt man dann als Digital-Bild zugeschickt…

Zwar nur ein kleiner Gag, aber ganz gut gemacht …

urkunde

Frank-Walter Steinmeier unterschreibt persönlich meine Unterstützerurkunde

Kinderfreundliches Stuttgart ausgezeichnet

Prognosen können irren. So steigt entgegen aller Vorhersagen die Zahl der Geburten wieder an. Ein Teil zu dieser Trendwende beigetragen haben vielleicht die vielfältigen Projekte, die Städte wieder attraktiver für Familien zu machen. Einige davon wurden jetzt ausgezeichnet und in einer Ausstellung vorgestellt.

Von Dirk Baranek

„Kinder halten die Städte und Gemeinden lebendig,“ sagte Monika Stolz, Landesministerin für Arbeit und Soziales bei der Eröffnung der Ausstellung „Wohnen im Kinderland Baden-Württemberg“ im Rathaus. Vorgestellt werden darin die zwölf prämierten Projekte, die aus über 100 eingereichten Beiträgen ausgesucht wurden und die beispielhaft zeigen sollen, wie die Lebensbedingungen von Familien und Kindern in den Kommunen mit konkreten Maßnahmen verbessert werden können. Denn die Konsequenzen des demographischen Wandels drohen die Grundlagen des städtischen Zusammenlebens in Frage zu stellen. Deshalb sei die Verbesserung der Infrastrukturen eine Daueraufgabe, der sich die Politik mit anspruchsvollen Angeboten stellen müsse. „Kinder sollen sich wohl fühlen und brauchen Platz zum Spielen und Toben.“ Begeistert zeigte sich die Ministerin insgesamt von der Qualität der Beiträge des von ihrem Ministerium und der Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen Bausparkassen ausgeschriebenen Wettbewerbs. Darin zeige sich der hohe Stellenwert, den dieses Thema inzwischen habe. Allerdings bleibe noch viel zu tun, doch der Bund und das Land seien dabei ein verlässlicher Partner der Kommunen, versicherte sie. So würden fast eine halbe Milliarde Euro zusätzlich zu den bereits vorhandenen Mitteln in den beiden kommenden Jahren allein vom Land im Rahmen des Investitionsprogramms bereitgestellt.

Freuen können sich über die Ergebnisse des Wettbewerbs insbesondere die Stuttgarter Lokalpolitiker. Immerhin stammt ein Drittel der ausgezeichneten Projekte aus der Landeshauptstadt. So wurde die Stadt in der Kategorie „Kommunale Strategien und Förderkonzepte“ mit einem zweiten Platz für die von Oberbürgermeister Schuster angestoßenen Gesamtstrategie „Kinderfreundliches Stuttgart“ gewürdigt. Besonders der Aufbau des Netzwerkes aus Verwaltung und privaten Initiativen sowie die Entscheidung, die Anstrengungen für mehr Kinderfreundlichkeit als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen der Öffentlichen Hand zu verankern, habe eine Dynamik in Gang gesetzt, die die Stadt weit voran gebracht habe. Dass sich vielleicht schon erste Anzeichen einer positiven Entwicklung zeigen, machte Baubürgermeister Hahn deutlich. Die Stadt habe erhebliche Anstrengungen unternommen und gebe inzwischen doppelt so viel Geld für Kinder aus wie noch vor zehn Jahren. Ein Ergebnis sei die Tatsache, dass die Innenstadt für Familien wieder attraktiver geworden sei. So ist der Westen entgegen aller Vorhersagen inzwischen der geburtenstärkste Stadtbezirk. „Prognosen können irren,“ sagte Hahn in Bezug auf die deutliche Trendwende in der Geburtsstatistik.

Insgesamt 35 Projekte aus der Landeshauptstadt haben sich an dem Wettbewerb beteiligt. Mit einem ersten Preis wurde das Degerlocher Jugendhaus Helen P. bedacht. Die Jury lobt die gelungene Verbindung von alter und neuer Architektur sowie die dadurch möglichen vielfältigen Angebote für Kinder und Jugendliche. Einen Sonderpreis erhält der Erlebnisgarten der Nikolauspflege, die sich vor allem um blinde und sehbehinderte Menschen kümmert. In dem barrierefreien Garten werden mit speziell auf diese Zielgruppe abgestimmten Angeboten die visuellen, motorischen und kognitiven Möglichkeiten der Kinder und Jugendlichen gefördert. Vor allem der Umstand, dass die Gestaltung und Errichtung des Gartens des Hauses am Dornbuschweg unter Einbeziehung von schulischen und sozialen Einrichtungen vollzogen wurde, hat die Jury offensichtlich überzeugt. Eine Anerkennung erhielt außerdem ein privates Projekt in der Cannstatter Glockenstraße. Ein ehemaliges Produktionsgebäude des Unternehmens Mahle wurde von vier Familien ohne öffentliche Förderung unter dem Aspekt einer besseren Verbindung von Arbeit und Wohnen umgebaut. Entstanden sei ein Lebensraum, der in die gesamte Nachbarschaft ausstrahlt, und entwickelt wurde mit der „innovativen Kraft bürgerschaftlichen Engagements“, so die Jury. Dies sei für die Zukunft der Städte und Gemeinden unabdingbar.

(Artikel für die Stuttgarter Zeitung / Lokalteil)

Kinderfreundliches Stuttgart ausgezeichnet

Die Twitterwelt ist rotgrün, aber sowas von …

Da der Dienst Twitter in den nächsten Monaten wohl an Bedeutung in der politischen Kommunikation zunehmen wird, denn immerhin befinden wir uns ja im Superwahljahr 2009, wäre s doch einmal ganz interessant zu wissen, wo die Twitternutzer politisch stehen.

Das genau herauszufinden ist natürlich weder einfach noch umsonst zu haben. Vielmehr kann man hier nur Vermutungen anstellen, die auf den Ergebnissen einer Umfrage beruhen, die ich heute bei dem Dienst Twtpoll gestartet habe. Denn eines muss man ganz klar sagen, ja, ich bin sogar gesetzlich dazu verpflichtet darauf hinzuweisen, dass die Ergebnisse unten ganz und gar nicht repräsentativ sind oder gar wissenschaftlichen Ansprüchen an Meinungsumfragen genügen. 

Einen Haken nämlich hat die Sache und zwar einen recht erheblichen: Ein Nutzer kann mehrfach abstimmen. Twtpoll verzichtet auf eine Erkennungsfunktion des Nutzers zum Beispiel via Cookies.

Hier der aktuelle Zwischenstand
 

 Was sagen nun diese Zahlen? Eigentlich das, womit man rechnen konnte.

  • Twittternutzer sympathisieren stark mit den Grünen
  • Die zweitgrößte Parteipräferenz gilt der SPD
  • Auch einige potenzielle Wähler der Linken sind hier vertreten.
  • Konservative und Liberale spielen so gut wie keine Rolle
  • Diejenigen, die an der Abstimmung teilgenommen haben, wissen soweit, wen sie wählen wollen. 
  • Nur ein minimaler Teil ist ein so stark politisierter Systemopponent, dass er an der Abstimmung teilnimmt, aber nicht an den Wahlen.
Fazit: Die Welt der begeisterten Nutzer neuer Kommunikationsformen im Web ist durchweg dem rot-grünen Spektrum zuzuordnen. Es gibt ein Potenzial von politisch Interessierten, die Wahlkämpfer erreichen können. 
Mir hat die Aktion allerdings auch mal wieder gezeigt, dass Twitter extrem schnell reagiert. Binnen zwei Stunden wurde mein Ursprungsaufruf für die Abstimmung ca. dreißigmal „retweetet“.
Die Twitterwelt ist rotgrün, aber sowas von …