Online-Marketing für Gastronomen: kostengünstig, effektiv, nachhaltig

Nach zehn Jahren Internet kann man feststellen: Wer nicht drin ist im weltweiten Web, den gibt es nicht. Ohne digitales Informationsangebot kann heute kein erfolgreiches Marketing für gastronomische Dienstleistungen betrieben werden. Die Gäste haben es zu schätzen gelernt, sich vor  dem Restaurantbesuch und der Hotelbuchung Informationen auf den heimischen Bildschirm zu holen. Überraschungen sind unerwünscht und bei der Kaufentscheidung spielt der Eindruck, den ein Unternehmen im Internet hinterlässt, eine wichtige Rolle. 

Qualität muss nicht teuer sein

Ein normaler Internetauftritt, der allen Qualtitätsansprüchen bezüglich Informationstiefe, Handhabbarkeit, Imagebildung und Pflegemöglichkeiten genügt, muss nicht Tausende von Euro kosten. Denn grafischer Schnickschnack oder aufwendig programmierte Bewegtbilder, vielleicht noch mit Musik garniert, werden zwar gerne von kreativen Agenturen als allein selig machend angepriesen, nutzen aber dem Marketing-Ziel eines Unternehmens eher weniger. Eventuell stören sie sogar. Es sind heute genügend Systeme und Dienstleister auf dem Markt, die für kleines Budget alles bieten, was ein Unternehmen braucht, um erfolgreiches Online-Marketing zu realisieren. Etwas online erfahrene Gastronomen oder Mitarbeiter kommen mit diesen selbst erklärenden so genannten Content Management Systemen ohne weiteres zurecht und können die Erstellung und Pflege der Seiten aus eigener Hand realisieren. 

 

Die Website ist da – und nun?

Sie verfügen nun also über umfangreiche Internetseiten, auf denen Sie mit Text und Bild detailliert über Ihr Haus, Ihr Team und Ihre Angebote informieren. Für ein erfolgreiches Online-Marketing ist das eine gute Basis, allerdings geht die Arbeit jetzt erst richtig los. Es muss dafür gesorgt werden, dass dieses Angebot aufgerufen wird. Ziel dabei: Die eigene Homepage zum Dreh- und Angelpunkt der gesamtem Kommunikation mit den Kunden machen. Neben der Kommunikation der Webadresse in allen gedruckten Werbematerialien steht dabei die Strategie im Vordergrund, das Unternehmen inklusive Webadresse in allen einschlägigen Datenbanken und Informationsportalen einzutragen. Auf kostenpflichtige Dienste kann dabei verzichtet werden. Es gibt genug Info-Portale, die werbefinanziert sind und die Unternehmen, die Informationen über sich dort eintragen, mit offenen Armen empfangen. In Frage kommen Portale, die über gastronomische Angebote informieren oder solche, die eine regionale Ausrichtung haben. Neben den reinen Kontaktdaten können meist noch kurze Beschreibungen oder Fotos veröffentlicht werden und – ganz wichtig – ein Link auf die eigene Website. 

 

Der Google-Effekt: Links, Links, Links

Beim Online-Marketing spielen Suchmaschinen eine entscheidende Rolle. Die Mehrheit der Surfer sucht dort nach praktischen Informationen in unmittelbarer Nachbarschaft, zu über 90 Prozent bei Marktführer Google. Diesen Umstand kann jedes Unternehmen nutzen, um neue Gäste auf sich aufmerksam zu machen. Das Ziel muss dabei sein, bei der Suchabfrage nach bestimmten Begriffen in die ersten zehn Suchergebnisse zu gelangen. 

Google entscheidet über die Rangfolge nach der Größe der vermuteten Relevanz des Angebots für den Suchenden. Nehmen wir an, Sie hätten ein Restaurant mit dem Namen „Der Turm“ in Neustadt und haben sich auf Wildgerichte spezialisiert. Klar ist: Wenn ein Nutzer nach „Restaurant Turm Neustadt“ sucht, wird er Sie sofort finden. Aber interessanter ist die Frage, was passiert, wenn nach „Wildgerichte Neustadt“ gesucht wird. Denn jetzt besteht die Chance, einen neuen Gast zu gewinnen, jemanden der bisher noch nichts vom Wildangebot des Turm wusste. Google entscheidet über die Position in den Ergebnislisten nach zwei verschiedenen Kriterien, inneren und äußeren. 

Bei den inneren werden Inhalte ausgewertet, die sich auf Ihrer Website befinden. Bedeutet: Wenn viele aktuelle Inhalte zum Thema „Wild“ vorhanden sind, ziehen die Suchmaschinen daraus den Schluss, dass der Anbieter eine spezielle Kompetenz bei diesem Thema aufweist. Konkret: beschreiben Sie bereits auf der Startseite, dass Sie Wildspezialitäten anbieten; beschreiben Sie Ihr Angebot auf einer Unterseite mit Namen „Wild“ ausführlich (Fleischsorten, Zubereitung, Lieferanten etc); wenn eine Weinkarte Teil Ihres Informationsangebotes ist, fügen Sie Empfehlungen zu den Wildgerichten hinzu usw.. Viel hilft hier wirklich viel! 

Die externen Kriterien sind schwerer zu beeinflussen, denn es geht um die Informationen über ihr Wildangebot auf den Webseiten Dritter. Ein Bericht in der Online-Ausgabe Ihrer Lokalzeitung, ein Hinweis auf Sie in einem Forum, ein Link mit Kurztext in der Referenzliste Ihres Wildlieferanten – all diese Hinweise und Verlinkungen werden von automatischen Prigramymen erfasst und ausgewertet. Je mehr Links im Themenumfeld „Wild“ auf Ihre Website verweisen, desto höher wird die Relevanz ihres Angebotes eingestuft. Sicher, diese externen Links bekommt man nicht von heute auf morgen, aber jeder Kontakt mit Medien, Partnern, Kunden, lokalen Datenbanken, Foren usw. sollte genutzt werden, um auf eine Ihren Suchbegriffen adäquate Verlinkung zu dringen. 

 

E-Mail-Marketing: wirksam und kostenneutral

Immer mehr Gastronomen entdecken die effizienten Möglichkeiten, per E-Mail gezielt Marketing zu machen. Denn dieses Tool erlaubt die direkte Kundenansprache zu Kosten, die im Vergleich zur Briefpost verschwindend gering sind. Allerdings sind ein paar Dinge zu beachten, um sich rechtlich auf der sicheren Seite zu bewegen und bei den Empfängern kein Gefühl der Belästigung zu erzeugen.

Es gilt das Prinzip: E-Mail niemals unverlangt zusenden! Deshalb müssen E-Mail-Adressen konsequent gesammelt werden, am besten im Unternehmen selbst. So kann man den Restaurant-Gästen mit der Rechnung einen kleinen Zettel aushändigen, auf dem die Adresse vermerkt werden kann, zusammen mit der Zustimmung, einmal im Monat eine Mail zu erhalten. Oder einmal in der Woche, wenn man die Wochenkarte an Mittagstischler versendet. 

Im Unternehmen muss der Prozess der Adress-Verwaltung organisiert werden, die meisten E-Mail-Programme bieten entsprechende Funktionen. Jetzt kommt es nur darauf an, die Texte für den Newsletter zusammenzustellen und für einen getakteten Versand zu sorgen. Stellen Sie sich vor, innerhalb eines Jahres 1.000 E-Mail-Adressen zu sammeln. Die Chance, dass die nächste Aktion  ausgebucht ist, erscheint nun ziemlich realistisch. 

Noch drei Hinweise zur elektronischen Post. Die Gesetzeslage schreibt die Angabe aller Unternehmensdaten in geschäftlichen E-Mails vor. Name des Geschäftsführers und die UstID dürfen ebenso wenig fehlen wie Kontaktdaten. Achten Sie beim Versand des Newsletters unbedingt darauf, die Empfänger-Adressen versteckt einfügen (in das Adressfeld BCC), sonst kann jeder Empfänger lesen, wer im Verteiler ist. Zum dritten: E-Mails müssen innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden. Die Antwort kann kurz sein, aber noch bestehen bei vielen Anwendern Unsicherheiten, ob eine Mail den gewünschten Empfänger auch wirklich erreicht hat. 

 

Fazit

Online-Marketing muss nicht teuer sein und bietet viele Chancen. Kurzfristige Erfolge sind  schwieriger zu erreichen. Langfristige Strategien und Kontinuität zahlen sich dafür nachhaltig aus.

 

Wichtige Info-Portale mit kostenlosem Selbsteintrag:

www.restaurant-kritik.de, www.marcellinos.de, www.qype.de, www.listing.allesklar.de, www.maps.google.de

 

Günstige Websysteme

www.jimdo.de, www.typo3.de, www.joomla.de, www.wordpress.de

 

Wo bin ich verlinkt?

http://www.linkvendor.com/seo-tools/domain-popularity.html

Online-Marketing für Gastronomen: kostengünstig, effektiv, nachhaltig

Erfolg mit Neuer Deutscher Imbisskultur – Todi’s

Regionale Klassiker mit hoher Qualität, zu fairen Preisen und in attraktivem Ambiente – das ist das Konzept das Todi’s in Stuttgart. Das Beispiel zeigt: die regionale Küche bietet noch viele Erfolgschancen.

Die Schlange wartender Gäste ist um die Mittagszeit mal wieder beachtlich, aber sie wächst nicht, obwohl aus den umliegenden Büros ständig kleine Gruppen hungriger Büroschaffer eintreffen. Schnelligkeit ist Teil des Konzeptes im Todi’s, ganz wie es sich für einen Imbiss gehört. Zentrale Anlaufstelle ist der Tresen mit zwei Kassen, gleich am Eingang prominent platziert. Hier wird bestellt und sofort bezahlt. Als eine Art Quittung erhält der Gast ein Nummernkärtchen an einer Metallstange, die am Tisch in ein Glas gesteckt wird. Das bestellte Gericht wird dann vom Service an den Tisch gebracht. „Das System haben wir in Neuseeland entdeckt und war eigentlich nur am Anfang erklärungsbedürftig. Das Warten auf Kellner, Karte und Rechnung kennen unsere Gäste nicht,“ sagt Tobias Meyer, der das Todi’s im Mai 2006 eröffnet hat. 

Inzwischen ist das System ein wichtiger Teil des innovativen Konzeptes, das sich der 34-jährige Hotelbetriebswirt, den es vor Jahren aus dem Rheinland in den Südwesten zog, zusammen mit seiner ebenfalls aus der Branche stammenden Frau ausgedacht hat. Profitieren konnte er dabei von seinen Erfahrungen als leitender Mitarbeiter im Projektmanagement von Betriebsrestaurants für ein großes Catering-Unternehmen. „Ich habe schon immer von der Entwicklung einer eigenen Marke geträumt,“ sagt Meyer, der mit einem überzeugenden Businessplan, etwas Eigenkapital und sorgfältig ausgesuchtem Standort seine Vorstellung einer Neuen Deutschen Imbisskultur umgesetzt hat. Neu, weil es so noch keiner angepackt hat; deutsch, weil man sich auf zeit- und trendlose Klassiker der regionalen Küche konzentriert; Imbisskultur, weil es um Schnelligkeit, niedriges Preisgefüge, Qualität und Servicebewusstsein geht.

Das Konzept geht auf. Durchschnittlich 400 Gäste pro Tag kehren ein in den großen, durch eine Fensterwand offen wirkenden Raum, der mit warmen Farben und modernen, hochwertig wirkendem Holzmobiliar eben nicht wie ein Billig-Imbiss aussieht. Die Karte konzentriert sich auf etwa zwanzig Gerichte, die zum einen aus schwäbischen Klassikern wie Maultaschen, Kartoffelsalat und Linsenspätzle bestehen und zum anderen der Imbisskultur des Ruhrgebiets gewidmet sind: Currywurst mit Pommes Frites. Im Betrieb selbst werden die Speisen in der offenen, in den Gastraum integrierten Show-Küche zubereitet. Das meiste kommt jedoch von Lieferanten, die sorgfältig ausgesucht wurden. „Wir setzen auf Vollconvenience, allerdings in höchster Qualität. Wir bieten Top-Produkte zu einem fairen Preis und setzen dabei auf die Spezialkompetenzen unserer Partner,“ sagt Meyer. 

Die Gäste, abends erschöpfte Shopper und Nachtschwärmer von der benachbarten Stuttgarter Partymeile, sind auf jeden Fall begeistert von den gerösteten Maultaschen vom regionalen Metzger – „nach unserer Rezeptur“ – und von der Original Bochumer Currywurst von Dönninghaus, die schon Herbert Grönemeyer besungen hat. Vor allem das jüngere Publikum schätzt die flott gestylte Präsentation heimischer Speisen, die man bisher nur in gutbürgerlichem Ambiente bekommt. 

Inzwischen beschäftigt das Todi’s fünf Voll- und acht Teilzeitkräfte in zwei Schichten, darunter zwei gelernte Köche. Personelle Fluktuation gibt es kaum, denn Meyer setzt auf sorgfältige Führung: „Der Mitarbeiter steht bei uns im Mittelpunkt, bekommt eine hohe Eigenverantwortung und wird auf allen Posten eingearbeitet, um Engpässe sofort beseitigen zu können.“ Manchmal wundern sich wiederkehrende Gäste, die gleichen freundlichen Gesichter des jungen Teams zu sehen, denn das Todi’s wird durch seine professionell als Vertriebsmarke gestaltete Anmutung als Systemgastronomie wahrgenommen. Meyer freut das und sieht sich durch die Erfolge bestätigt. Der Umsatz steigt ständig und entwickelt sich weit besser, als im Businessplan vorhergesehen. Daher stehen die Zeichen auf Expansion. 2008 sollen zwei weitere Standorte in hochfrequenten Lagen eröffnet werden und bis 2010 insgesamt zehn Filialen bundesweit entstehen. 

Todi’s 

Bolzstr. 7 (Eingang Friedrichstr.)

70173 Stuttgart-Mitte

www.todis.de

 

Geschäftsführer Tobias Meyer

Gründung: Mai 2006

Gründungsinvestion: ca. 300.000 €

Umsatz: kA

Durchschnittsbon: ca. 7,50 Euro

Gäste pro Tag: ca. 400

Mitarbeiter: 5 Vollzeit, 8 Teilzeit

Betriebsfläche: 207 qm, davon 160 qm Lokal

Sitzplätze: 106 innen, 60 außen

Preise Speisen: 1,90 € – 9,90 €

Preise Getränke: 1 € -4,50 €

 

[Artikel für die AHGZ]
Erfolg mit Neuer Deutscher Imbisskultur – Todi’s

Südwesten als führende Gourmetregion Deutschlands bestätigt

Wie in den Vorjahren schneidet die Gastronomie im Südwesten in den neuen Ausgaben der Restaurantführer Guide Michelin und Gault Millau hervorragend ab. In keinem Bundesland befinden sich so viele Spitzen-Restaurants wie in Baden-Württemberg, bei Michelin sind es zum Beispiel 53 der bundesweit 208 mit einem bis drei Sternen bedachten Restaurants.

 Im Ländle die Nase vorn hat bei der Sternedichte pro Einwohner wieder einmal die 18.000 Einwohner zählende Schwarzwaldgemeinde Baiersbronn, die man daher wohl ungestraft als Gourmet-Mekka Deutschlands bezeichnen kann. Denn neben dem wiederum mit drei Sternen bedachten Harald Wohlfarth (Schwarzwaldstube) und dem einen Stern von Jörg Sackmann (Schlossberg) konnte der im Bareiss am Herd stehende Claus-Peter Lumpp jetzt seinen dritten Stern verbuchen.

 „Das ist eine große Freude und gleichzeitig eine Herausforderung, die Gäste tagtäglich zu begeistern,“ sagt der 43-Jährige Lumpp, der seit 15 Jahren die Küche im Bareiss leitet. Entscheidend für die neue Einstufung sei die „Gesamtperformance in Service und Küche auf höchstem Niveau“ und natürlich seine klassische Küche, die permanent in den Details verfeinert wird. Er hält es für möglich, dass nun noch mehr Gourmets aus dem In- und Ausland anreisen. Anfragen von TV-Sendern wird er aber wie in der Vergangenheit konsequent ablehnen. „Ich bin für meine Gäste da und nicht für die Medien,“ sagt Lumpp.

 Zum ersten Mal mit einem Stern bedacht wurde Jürgen Koch, der in seinem Gewölberestaurant Laurentius in Weikersheim (Main-Tauber-Kreis) zeitgenössische regionale Küche mit Produkten aus dem Hohenlohischen präsentiert. Der Jubel über die Auszeichnung war groß und Koch sieht sich in seinem Programm, das er mit 22 Mitarbeitern auf die Beine stellt, bestätigt. „Geändert wird gar nichts,“ sagt der 44-Jährige. Der Betrieb stehe propper da, Investionslücken gebe es nicht. Für die Zukunft wünscht er sich allerdings Verbesserungen im touristischen Umfeld. „Die Gemeinde setzt nur auf Ex-und-Hopp-Tourismus statt auf eine nachhaltige Entwicklung, die der Region eigentlich viel angemessener wäre,“ klagt er.

„Guter Service und gute Küche“, so bezeichnet Klaus Nagy sein Erfolgskonzept, dass ihm jetzt den Titel „Aufsteiger des Jahres Baden-Württemberg“ des Gault Millau eintrug. Nagy kocht im Restaurant „Zum Löwen“ in Eggenstein nördlich von Karlsruhe badisch-mediterrane Gerichte. „Wir haben eine starke Affinität zur regionalen Küche und machen viel im Haus selbst, wie zum Beispiel eine eigene Blutwurst,“ berichtet Nagy, der in dem Landgasthof auch ein kleines Hotel mit 11 Zimmern betreibt. Der laut Gault Millau „stets bestens gelaunte Koch“ hat leider keine Zeit die Auszeichnung zu feiern, denn „wir segeln betriebswirtschaftlich stets hart am Wind,“ wie er sagt, obwohl er mit der aktuellen Auslastung zufrieden ist. Sein „gutes Preis-Leistungsverhältnis“ wird er auch in Zukunft beibehalten

Ähnlich schätzt auch Roland Burtsche, der vom Gault Millau zum „Hotelier des Jahres 2008“ gekürt wurde, seine Situation ein. Das Colombi in Freiburg, ein Haus in der Kategorie 5 Sterne Superior, laufe gut, von den üblichen Schwierigkeiten einmal abgesehen, die ein privat geführtes Haus in Zeiten der starken Kettenhotellerie zu meistern hat. Burtsche sieht positiv in die Zukunft und glaubt an sein Konzept, an dem er seit Jahrzehnten feilt. „Die Zukunft liegt nicht in den Beherbergungskonzernen, sondern in den privaten Hotels, die eine persönliche Beziehung zu den Gästen aufbauen können,“ sagt er. Die Auszeichnung schreibt er im Wesentlichen dem Engagement seiner 175 Mitarbeiter zu: „Ohne meine Leute geht gar nichts.“

Weitere herausragende Ergebnisse im Südwesten: Neu vom Michelin in den Kreis der Sterneträger aufgenmommen wurde Klaus Buderath vom Landgasthof Adler in Langenau-Rammingen (Alb-Donau-Kreis). Seit er im März 2005 zusammen mit Jan Bimboes das 200 Jahre alte Haus übernahm, hat es sich zu einem Gourmet-Treffpunkt entwickelt. Buderath profitiert dabei von seinen Erfahrungen als langjähriger Küchenchef in der Speisemeisterei. Zur „Entdeckung des Jahres“ kürte der Gault Millau Matthias Striffler, der in der „Herrenküferei“ am historischen Marktplatz von Markgröningen nördlich von Ludwigsburg „furiose Gerichte“ bietet, wie der Restaurantführer hervorhebt. Zur Anwendung kommen regionale Zutaten, aber auch die klassische französische Schule ist präsent.

Insgesamt kann der deutsche Südwesten also mal wieder sehr zufrieden sein. In den Augen der kritischen Profitester jedenfalls wurde die Postion als führende Gourmet-Region Deutschlands eindrucksvoll bestätigt.

[Der Artikel ist in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ) am 24. November 2007 erschienen]

Südwesten als führende Gourmetregion Deutschlands bestätigt

Restaurant Rebblick Korb: Familienrestaurant mit viel Platz

Es ist ja gar nicht einfach, die Funktionsarchitektur der 70er so zu gestalten, dass daraus ein gemütliches Restaurant wird, ohne die ausladende Pracht großer, hoher Räume zu zerstören. Im Rebblick ist das gelungen und so hat es hier angenehm viel Platz: Für Großfamilien auf Sonntagsausflug, Wandergruppen, Vereinsfeiern – Außenterrasse und Parkplätze inklusive.

 Das Team um Küchenchef Arno Doll ist engagiert und behält stets den Überblick: Selbst bei Hochbetrieb werden Sonderwünsche erfüllt. Kleine Portionen für die vielen Kinder gibt es sowieso bei allen Gerichten… Samstags und Sonntags wird ab 11 Uhr durchgehend eine saisonal ausgerichtete, gutbürgerliche deutsche Küche zu zivilen Preisen angeboten. Eine umfangreiche Vesperkarte und am Nachmittag ein Kuchenbüffet runden das Angebot ab.

 Das Essen ist frisch, üppig und scheut auch vor kleinen netten Verfeinerungen nicht zurück. Wie in den besten Häusern gibt es ein Ameuse Geule vorab, nur dass hier eben zwei Schälchen Brotaufstrich gereicht werden: Kräuterfrischkäse und Griebenschmalz. Der Rotkohl zur schön krossen, saftig-zarten Ente wird im Emailletopf gereicht, mit zwei Sorten Knödel auf einer braunen, kräftigen Soße. Dazu empfiehlt sich einer der umfangreich angebotenen, regionalen Weine – Trollinger, Lemberger. Spätburgunder, Riesling – alles da!

 Hier ist eine umsichtige Leitung erfolgreich dabei, dem Großküchen-Klischee etwas entgegenzusetzen, indem man jedem Gast ein schmackhaftes Essen gemäß seinen Wünschen serviert. Auch die Desserts – sehr empfehlenswert die hausgemachten Apfelküchle mit Eis auf Vanille-Soße – sind mit viel Liebe ausgarniert. Für Gruppen, die mal was Besonderes erleben wollen, gibt es auf Bestellung ein zünftiges, mittelalterlich gestaltetes „Korber Rittermahl“.

 

Restaurant Rebblick

Remstalhalle

Brucknerstr. 14

71404 Korb

Tel: 07151-333 31

Fax: 07151-366 93

www.rebblick.de

 

Öffnungszeiten:

Mi. bis Fr. ab 17 Uhr

Sa. und So. ab 11 Uhr

Mo. und Di. Ruhetag

 

Vorspeisen: 4–6 €

Hauptgerichte: 8–15 €

Salate: 6–9 €

Dessert: 4–6 €

 

[Getestet wurde im September 2005. Veröffentlicht in „Stuttgart geht aus 2006“]

Restaurant Rebblick Korb: Familienrestaurant mit viel Platz

La Fenetre: Der kleine Unterschied

Worin der kleine aber feine Unterschied besteht beim Qualitätssprung von der guten in die gehobene internationale Gastronomie, lässt sich sehr gut bei einem Besuch des La Fenetre in Büsnau erleben. Bereits bei der Raumgestaltung wird klar: Hier wird ein besonderes Erlebnis geboten. Die Küche ist nämlich in den ansonsten eher dezent altdeutsch anmutenden Raum integriert. Abgeschottet mit Glaswänden sieht man also die Köche beim Wirbeln mit Pfannen und Töpfen und beim schwunghaften Ausgarnieren der Gerichte.

Bei Letzterem gibt es reichlich zu tun, denn die gehobene Qualität zeigt sich ja vor allem bei den kleinen Verfeinerungen, die z.B. aus einer Rehterrine auf Waldbeeren eine echte Gaumenfreude machen, weil um die zwei Pastetenstücke eine feine Linie aus hochintensiver Schokoladen-Essenz lockt. Küchenchef Phillip Gäbeler ist auch sonst der experimentellen Kochmoderne nicht abgeneigt. So werden die Flusskrebse in Brennnessel-Schaum gereicht, der übrigens fast wie Brokkoli schmeckt, und das Aprikosendessert wird mit einem schön scharfen Chilitopfen veredelt; oder eine Kalbsbacke mit Vanillejus.

Die Karte ist übersichtlich wie in der Spitzengastronomie üblich – es werden zwei Menüs zu 43 und 57 € geboten – wobei die Gänge sich auch einzeln ordern lassen. Die Qualität der Speisen ist insgesamt hervorragend und führen zu echten Gaumenfreuden, die tagelang nachschmecken wie z.B. der Lammrostbraten auf Schalottenconfit. Das butterzarte, saftige Fleisch arrangiert sich mit dem leicht süßlichen Zwiebelmus und den dazu gereichten Gemüsen zu einem ausgesuchten Gourmet-Erlebnis. Preis und Leistung stimmen hier auf jeden Fall. Weil auch die Weinauswahl selbst bei den offenen Weinen kaum Wünsche offen lässt und der Service perfekt organisiert ist, sollte man das La Fenetre unbedingt in seine Überlegungen einbeziehen, wenn man sich mit dem Gedanken trägt, einmal den kleinen Unterschied zu akzeptablen Kosten zu erleben.

 

La Fenetre / relexa Waldhotel Schatten

Magstadter Straße

70569 Stuttgart-Büsnau

Tel: 0711-6867-0

www.relexa-hotels.de

 

Öffnungszeiten: Di-Sa 18–23 Uhr

 

Vorspeisen: 9–12 €

Hauptgerichte: 18–24 €

Dessert: 6–8 €

Offene Weine: 5 €

Weine: ab 18 €

 

[Getestet wurde im September 2005. Veröffentlicht in „Stuttgart geht aus 2006“]

La Fenetre: Der kleine Unterschied