Die zehn besten Stuttgarter Blogs

Es war einmal … ein Artikel fürs LIFT. Ja, unser beliebtes alternatives Stadtmagazin. Erscheint monatlich. Seit Jahren. Habe ich mal vor langer Zeit eine ganze Menge geschrieben für die. Ist dann irgendwie verläppert. Egal, alles hat seine Zeit.

Neulich, also eigentlich Mitte Dezember letzten Jahres, hatte ich auf jeden Fall mal wieder Kontakt mit denen und hatte einen Artikel vorgeschlagen. Über Twitterer in der schönen Stadt Stuttgart. Fanden die gut. Hatte ich prompt geliefert für die Januarausgabe. Wurde dann verschoben. Dann kam die Ansage: Lass uns das ausweiten auf die besten zehn besten Blogs der Stadt. Super, dachte ich, klasse. Habe prompt geliefert. Sollte in der Februarausgabe erscheinen. Wurde verschoben auf März. Ist in der Märzausgabe wieder nicht erschienen. Jetzt reicht es mir. Ich habe auch keine Lust mehr nachzufragen und um ein Ausfallhonorar zu betteln. Daher veröffentliche ich die Liste, bevor die total veraltet, eben hier. Achso: Habe ich erwähnt, dass die LIFT-Website ein einziger Mist ist? Nicht? Ok, dann hier also, auf dass ich nie wieder einen Auftrag von denen kriege… Und der inzwischen drei Monate alte Artikel über die Twitterer kommt morgen…

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Die zehn besten Stuttgarter Blogs

Zehn Twitterinnen und Twitterer, denen Sie unbedingt folgen sollten

Okay, Listen gibt es viele, auch für Twitter. Neulich zum Beispiel hat Benedikt Köhler in seinem Blog eine ähnliche mit wichtigen Twitternutzern gemacht, die recht nützlich war. Weil ich zuletzt öfter angesprochen wurde, ob ich nicht einen Tipp für lesenswerte Twitterer hätte, hier meine Empfehlung für zehn Autoren, denen Sie auf Twitter unbedingt folgen sollten. 

Total subjektiv die Auswahl, was denn sonst.

Denn ich nenne hier nicht die üblichen Verdächtigen, die sowieso in allen Topplisten erscheinen, die meist auf der Auswertung der Anzahl der Follower basieren, sondern eher interessantes aus der „zweiten Reihe“. Alle, die ich hier nicht nenne, sind aber auch gut!!

 

Houellebeck

Wer sich diesen Namen gibt, braucht sich nicht zu beklagen, an dem fast gleichnamigen, französischen Starautor gemessen zu werden. Gut, man weiß nicht, wie der notorische Pessimist und traurigste Sexjunkie der Welt Twitter bedienen würde, weil er es schlicht nicht nutzt. Ohne seinen deutschen Namensvetter aus Deutschlands Fahrradhauptstadt Münste wäre Twitter jedenfalls weniger amüsant. Auch die Damenwelt würde sicherlich diesen Verlust nur unter Tränen und Wutgeheul zu Kenntnis nehmen. Houellebeck hat da nämlich irgendwie so einen Schlag bei der weiblichen Seite der Welt. Dabei stets höflich und distinguiert agierend, gleichwohl frech und leicht anmaßend. Kann man ihm aber nicht übelnehmen. Die Mischung scheint es zu machen. Oder der hübsche Avatar.

Posemukel

Es gibt Orte in der Welt, die liegen abseits, weit weg von allem zwanghaftem, metropolitanem Gewusel. Irgendwie ist dort die Zeit stehengeblieben oder läuft zumindest langsamer. Symbol für diese abgeschiedene, abgenabelte Welt ist irgendwann das Dorf Posemuckel geworden, muss vorm Krieg gewesen sein, denn heute ist das Westpolen. Nachrichten von dort wollte bisher keiner hören, aber mit Twitter ist das anders geworden. Seitdem sich die Bloggerin Tante Steffi aus Wiesbaden dieses Namens bemächtigt hat, wird klar, dass die alltäglichen Dinge in der Provinz im Prinzip auch nicht anders laufen, als in den Großstadtschluchten. Brisanz ist eben überall und die daraus gezogenen Schlüsse führen zum selben Ergebnis. Allerdings kann man in Hintertupfingen damit offenbar etwas entspannter umgehen.

Trottelbot

Wer oder was hier eigentlich twittert, bleibt hartnäckig unklar. Es gibt allerdings nur wenige Autoren, die so hintersinnig und ausgebufft ihre, okay, zugegeben, leicht verschwurbelte Gedankenwelt ausbreiten. Aber sowas brauchen wir! Subtile Anwürfe auf aktuelle Hypes fehlen zum Beispiel ebensowenig wie die kreativsten kulinarischen Kreationen seit der Erfindung des Feuers. Trottelbot ist nicht so doof, wie der Name glauben machen möchte. Im Gegenteil wurde dieser Bot sehr intelligent programmiert, sodass er mit gespielter Naivität Perlen der Erkenntnis findet. Die sind zwar manchmal eckig, quietschebunt oder zerplatzen im Kopf, aber trotzdem schön. 

 

Stijlroyal

Wer hätte nicht gerne Stil? Zeitloses, extravagantes, individuelles Zeug. Aber auch irgendwie einfach. Genial eben. Komm, will doch jeder. Um das Zeug zu kriegen, braucht man Informationen über die guten Sachen und muss Leute kennen, die einem sagen, was der heiße Scheiß denn nun ist. Und die das dann auch machen. Dafür gibt es zum Beispiel Stijlroyal, ein Designbüro und Verlagsprojekt aus Wiesbaden. Herrscher über dieses ästhetisch-brisante Imperium ist Joerg Hass, auch Huck genannt. Der Mann twittert. Gut. Es handelt sich nämlich nicht um gestaltungsphilosophische Erweckungsliteratur, sondern um defätistische Alltagsbeobachtungen, gnadenlose Selbstanalyse und eine gesunde Agressivität des Spotts. Natürlich liebevoll. Also das, was wir alle wollen. Hab ich doch gesagt.

 

Doomshammer

Sie sind Server-Admin, fluchen über abstürzende Datenbanken, dreiste Kontakter, stümpernde Progger-Kollegen und all die spinnerten Intellektuellen mit ihren überkandidelten Aversionen und verfeinerten Geschmacksnerven? Dann sind Sie hier richtig, denn der Hammer des Doom alltagsphilosophiert gerne mit diesem und ist überzeugter Proll. Er bürstet am liebsten gegen den Strich des kritikasternden Twitter-Mainstreams, mag Fast Food, konfiguriert Server in eiskalten Räumen in Amsterdam, wohnt aber eigentlich in Köln. Oder wars Düsseldorf? Grade mal vergessen, auf jeden Fall sind die Bewohner der jeweils anderen Rheinmetropole doof, Luschen, bekloppt. Das klingt Ihnen alles zu hart, zu gewollt nerdig? Keine Angst, Winnni, so sein bürgerlicher Vorname, hat auch eine weiche Seite. Er macht Musik. Klassischer Fall von harter Schale weicher Kern. Der Typ ist ok.

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Zehn Twitterinnen und Twitterer, denen Sie unbedingt folgen sollten

Interview mit Stuttgarter Zeitung zum Thema Twitter

Heute ist ein Interview in der Stuttgarter Zeitung erschienen, das ich zum Thema Twitter gegeben habe. Anlässlich des Angebots, Nachrichten aus der Online-Redaktion der StZ jetzt auch per Twitter zu empfangen, wurde auf der wöchentlichen Computerseite die ganze Sache mal etwas größer aufgegriffen und erläutert. Dazu eben das Interview über meine Twitterei.

Das Interview, das allerdings recht kurz und knapp ausgefallen aber trotzdem ganz nett ist, kann hier online gelesen werden.

Zum Interview

Interview mit Stuttgarter Zeitung zum Thema Twitter

Die Twitterwelt ist rotgrün, aber sowas von …

Da der Dienst Twitter in den nächsten Monaten wohl an Bedeutung in der politischen Kommunikation zunehmen wird, denn immerhin befinden wir uns ja im Superwahljahr 2009, wäre s doch einmal ganz interessant zu wissen, wo die Twitternutzer politisch stehen.

Das genau herauszufinden ist natürlich weder einfach noch umsonst zu haben. Vielmehr kann man hier nur Vermutungen anstellen, die auf den Ergebnissen einer Umfrage beruhen, die ich heute bei dem Dienst Twtpoll gestartet habe. Denn eines muss man ganz klar sagen, ja, ich bin sogar gesetzlich dazu verpflichtet darauf hinzuweisen, dass die Ergebnisse unten ganz und gar nicht repräsentativ sind oder gar wissenschaftlichen Ansprüchen an Meinungsumfragen genügen. 

Einen Haken nämlich hat die Sache und zwar einen recht erheblichen: Ein Nutzer kann mehrfach abstimmen. Twtpoll verzichtet auf eine Erkennungsfunktion des Nutzers zum Beispiel via Cookies.

Hier der aktuelle Zwischenstand
 

 Was sagen nun diese Zahlen? Eigentlich das, womit man rechnen konnte.

  • Twittternutzer sympathisieren stark mit den Grünen
  • Die zweitgrößte Parteipräferenz gilt der SPD
  • Auch einige potenzielle Wähler der Linken sind hier vertreten.
  • Konservative und Liberale spielen so gut wie keine Rolle
  • Diejenigen, die an der Abstimmung teilgenommen haben, wissen soweit, wen sie wählen wollen. 
  • Nur ein minimaler Teil ist ein so stark politisierter Systemopponent, dass er an der Abstimmung teilnimmt, aber nicht an den Wahlen.
Fazit: Die Welt der begeisterten Nutzer neuer Kommunikationsformen im Web ist durchweg dem rot-grünen Spektrum zuzuordnen. Es gibt ein Potenzial von politisch Interessierten, die Wahlkämpfer erreichen können. 
Mir hat die Aktion allerdings auch mal wieder gezeigt, dass Twitter extrem schnell reagiert. Binnen zwei Stunden wurde mein Ursprungsaufruf für die Abstimmung ca. dreißigmal „retweetet“.
Die Twitterwelt ist rotgrün, aber sowas von …

Blogger interviewt hessischen SPD-Spitzenkandidaten live auf Twitter

Heute hat es bei Twitter eine Premiere gegeben: Ein Live-Interview.

Fragesteller war der deutsche Blog-Journalist Robert Basic. Seine Fragen stellte er dem Kandidaten der SPD-Hessen für die nächsten Sonntag anstehende Landtagswahl, Thorsten Schäfer-Gümbel. Zu einer vorher fest verabredeten Zeit konnten Twitterleser verfolgen wie TSG, wie er inzwischen allgemein genannt wird, aus dem Auto irgendwo in Hessen unterwegs die Fragen live im Internet beantwortete.Und sich dabei recht wacker schlug. Denn immerhin hatte Basic, der auch in Hessen wohnt, mehrere Tage Zeit, sich auf die vereinbarten zehn Fragen vorzubereiten. Im Gegensatz dazu musste Schäfer-Gümbel sofort reagieren  und hatte eben nur die berühmt-berüchtigten 140 Zeichen Platz hatte, um einen sinnvollen Inhalt zu transportieren. 

Verfolgen konnte die Aktion jeder entweder in seiner eigenen Twitter-Timeline oder über diverse Dienste, die Twitterinhalte filtern und ausgeben. Hier zum Beispiel der relativ neue Dienst Twialogue, mit dem sich bis zu fünf Personen zusammen anzeigen lassen. 

Die Fragen selbst bestanden aus einem Mix von medienbezogenen Themen, konkret selbstreferentiell über Twitter selbst, auf der einen und eher politischen Einschätzungen auf der anderen Seite. Was denn Twitter sei, war denn auch gleich die erste Frage, sicherlich keine leichte Aufgabe, dies mal in aller Schnelle und Kürze zu erklären. Die Antwort ließ etwas auf sich warten, war dann aber schon ziemlich gut: „Die komprimierteste Kommunikationsform aller Zeiten.“ Aha, der Mann scheint sich auszukennen, weiß wovon er redet. Diese Einschätzung wurde durch weitere Antworten bestätigt, in der Schäfer-Gümbel unter anderem versicherte, auch nach Wahl das Medium weiter zu nutzen.

Politisch waren die Inhalte eher knapp bemessen und wenig konkret. Einzig der Verweis des Kandidaten auf die Bildungspolitik als Schlüsselthema seines Wahlkampfs war da die Ausnahme. Hier hätte man von Basic mehr erwarten dürfen. Das meinte wohl auch TSG, als er gegen Ende die Frage stellte, wie man denn die Interviews in der Zukunft verbessern könne, falls das nun öfter passiere.

Insgesamt war es ein interessantes Experiment, aber es bleibt noch viel Luft nach oben.

Blogger interviewt hessischen SPD-Spitzenkandidaten live auf Twitter