Blog kaufen? Klar, aber es muss halt passen…

Blogs sind ein fester Bestandteil der Öffentlichkeit im Internet geworden. Wie im publizistischen Prozess üblich, haben sich gewisse Angebote besser etabliert als andere. Erfolgsfaktoren sind Frequenz, Themen, Persönlichkeit des Autoren und natürlich dessen Fähigkeit, relevante Informationen gut geschrieben an die Leserschaft zu bringen.

In diesen Tagen hat sich einer der bekanntesten deutschen Blogger entschieden, sein gut gehendes Weblog zu verkaufen. Es handelt sich um Robert Basic, dessen Blog Basic Thinking heißt. Meistbietend. Für irgendwas zwischen zehn- und hundertausend Euro. Diese Nachricht wurde von vielen Medien gemeldet und in der Blogwelt heiß diskutiert. Hier zum Beispiel was von heute in der FAZ und hier die Meinung einiger Webschreiber und -unternehmer. Konsens ist soweit: Das wird nicht funktionieren. Die Person des Autoren steht zu stark im Vordergrund. 

Im Sommer 2007 habe ich zusammen mit einem Partner ein Blog gekauft. Es handelt sich um das Feinschmeckerblog. Der damalige Betreiber war beruflich zu stark beansprucht, hatte das Blog aber recht eingeführt. Letztendlich hat sich, so die Rückschau, der Kauf gelohnt, auch finanziell, denn die investierte Summe haben wir nach einem Jahr wieder eingespielt. Okay, es handelt sich hier nicht um Dimensionen, die irgendein Unternehmen interessieren könnte. Aber ist doch auch mehr als ein Liebhaberprojekt.

Es passte einfach in das bereits vorhandene Portfolio von Aktivitäten und Webangeboten. Denn schon vorher haben wir uns mit gastronomisch-kulinarischen Themen beschäftigt. Es ergaben sich daraus immer mehr Informations- und Nachrichtenkanäle zu diesem Themenbereich. Dabei fielen viel Berichtenswertes an, für das es davor keine Verwendung gab, weil es einfach nicht reinpasste. Das Loch haben wir gestopft. So läuft das Blog wie ehedem, macht relativ wenig Arbeit, aber immer viel Spaß. Ein Einbruch bei der Leserschaft war nicht festzustellen, im Gegenteil geht es weiter aufwärts.

Kann das ein Beispiel sein für einen gelungenen Blogkauf? Nunja, abgesehen davon, dass es ein Winzprojekt ist, zeigt es zumindest, dass sowas nicht unbedingt in der Katastrophe enden muss, sondern unter bestimmten Vorraussetzungen richtig sein kann. Es muss halt passen… Bei Basic Thinking steht man allerdings vor weit größeren Problemen.

Blog kaufen? Klar, aber es muss halt passen…

Twitter für Anfänger – so kann es losgehen mit dem twittern

 Weil es wahrscheinlich ist, dass ich in nächster Zeit ein paar Kunden auf diesen Micobloggingdienst aufmerksam mache und optimalerweise dafür begeistern werde, entstand die Überlegung zu diesem Artikel. Auftrag: Ein kleines Kompendium für Twitterneulinge. Der Text basiert auf eigenen Erfahrungen mit Twitter in den letzten 20 Monaten. Sicherlich haben schon andere ähnliches verfasst, aber die vernachlässige ich jetzt hier einfach mal …

Sie wollen es also auch mal mit diesem Twitter probieren, worüber jetzt so viele reden und das als Thema in immer mehr Medien eine Rolle spielt? Gerne, kein Problem. 

Aber wie macht man das bei Twitter eigentlich richtig? Wie fängt man an? 

Darum geht es in diesem Artikel. Worum es hier nicht geht, ist die Frage, was denn Twitter überhaupt sei, und (bis auf die Ausnahmen unten) auch nicht, welche Tools und Applikationen am besten benutzt werden könnten. Wer das wissen möchte, schaut einfach mal in der Wikipedia nach. Dort alles weitere.

Hier geht jetzt eher um Strategien, wie man einen lockeren, fairen, netten und erfolgreichen Start mit diesem für viele neuen interaktiven Medium hinbekommt. Unumgänglich sind dabei allerdings immer wieder Hinweise auf den Twittersprech, denn es hat sich mittlerweile eine spezielle Begrifflichkeit herausgebildet, deren Bedeutung sich einem nicht unbedingt auf Anhieb erschließt.

 

Phase 1: Die Vorbereitung

Welcher Name?

Unsicher, unter welchem Namen man denn nun Nachrichten aus seinem Alltag der Welt mitteilen soll? Keine Sorge, das ist normal, gleichwohl von grundlegender Bedeutung. Zu bedenken ist dabei: Letztendlich entwickelt sich Twitter immer mehr zu einem Medium von Mensch zu Mensch. Bedeutet: Über kurz oder lang will jeder wissen, wer sich denn hinter dem angezeigten Namen verbirgt. Egal, ob das ein Unternehmen, eine Institution oder ein Pseudonym ist.

Im Grunde gibt es bei der Namenswahl zwei Möglichkeiten: der tatsächliche, persönliche Name oder ein mehr oder weniger fantasievolles Pseudonym. Allerdings ist es insofern etwas komplizierter, weil es ja die Optionen gibt, sich einen etwas verklausierten „Verkehrsnamen“ zu wählen und zum anderen den echten Namen bei den ansonsten angezeigten Profilinformationen zu hinterlegen.

Meine strategische Empfehlung: machen Sie aus Ihrer wahren Identität kein Hehl. Sich zu verstecken bringt letztendlich wenig, denn Twiternutzer wollen ja auf sich und ihre Sache aufmerksam machen. Als grobe Faustformel gilt: Einen griffigen Verkehrsnamen fürs das Konto auswählen und den Rest über die Infos abwickeln. Wenn Sie also Klaus-Dieter Müller heißen, machen Sie daraus vielleicht kdmueller. Im übrigen kann man den Namen jederzeit auch im Nachhinein ändern…

 

Hübsch und informativ machen

Den wichtigsten Bereich am Anfang findet man, nachdem das eigene Konto eröffnet wurde, oben rechts in der Menüleiste. Es handelt sich um die Settings (Einstellungen). Ein paar Dinge sollte man dort unbedingt erledigen, bevor es mit dem Twittern losgeht. Warum? Weil sich jeder Leser, der Ihre Nachrichten über kurz oder lang mitlesen möchte, sich erstmal anschaut, wie Sie sich auf Twitter präsentieren. Eine lieblose Gestaltung lässt Rückschlüsse auf ihre Motivation zu, auf Twitter wirklich nett mitzumachen. Hier die Dinge, die als erstes erledigt werden sollten.

Account. Informationen zur Person hinterlegen. Im Feld On Line Bio tragen Sie kurze Infos ein: Wer sind Sie? Was machen Sie? Zu wenig Platz? Da können Sie schon gleich mal üben, mit 140 Zeichen auszukommen, um das wirklich wesentlich zu sagen/schreiben. In das Feld Location ihren zentralen Ort eintragen. Der ist wichtig für Twitterleser aus der Nachbarschaft. Im Feld More Info URL den Link zur eigenen Website eintragen. 

Design. Hier hat man diverse Möglichkeiten, den Hintergrund und die Farben der Schriften und der Tabellenlinien zu verändern. Einfach mal ein bisschen rumprobieren! Macht Spaß und lohnt sich. Kann jederzeit geändert werden.

Picture. Extrem wichtig: Ihr Bild auf Twitter. Unbedingt dort etwas einbauen. Denn das ist ihr Markenzeichen. Das Bild, auch Avatar geenannt, wird an vielen Stellen neben Ihren Nachrichten erscheinen. Der Vorgang selbst ist simpel und selbsterklärend. Aber welches Bild nehmen? Generell zeigt etwa eine Hälfte der Twitter-Nutzer ihr wahres Gesicht in Form eines Porträtfotos. Ein Viertel zeigt sich zwar auch, aber so, dass die Identität daraus nicht erschlossen werden kann. Das letzt Viertel teilt sich auf in Logos und irgendwelchen anderen Foto-Motiven. Meine Empfehlung: Nehmen Sie ein Porträtfoto, auf dem Sie nicht allzu grimmig wirken. Am besten mit starken Kontrasten. Das Bild kann jederzeit geändert werden, aber ohne anzufangen ist nicht ratsam. Gehört einfach dazu. 

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Twitter für Anfänger – so kann es losgehen mit dem twittern

Twitter in Stuttgart: Alle Interviews auf einen Blick

In den letzten Wochen habe ich hier dreizehn Interviews mit Nutzern des Microbloggingdienstes Twitter veröffentlicht. Die Leute haben eines gemeinsam: sie leben in Stuttgart. Auf vielfachen Wunsch hier eine Liste mit allen Interviews. Bitte auf den Namen klicken, um den jeweiligen Artikel aufzurufen.

frogpond

Rozana

Zellmi

Zuckerbäckerin

hensch

Webstyler

oliverg

Sympatexter

ha75

Dentaku

jantheofel

Zett

Jokerine

Twitter in Stuttgart: Alle Interviews auf einen Blick

Twitter in Stuttgart (XIII): Jokerine

Für einen Artikel im Stuttgarter Stadtmagazin LIFT habe ich ein paar der bekanntesten Twitternutzer aus der schwäbischen Metropole kurzinterviewt – per E-Mail. Da die Antworten so ausführlich waren und natürlich in dem Artikel zu wenig Platz, gibts die Interviews nach und nach eben online. Der Artikel wird Ende Januar erscheinen, die etwa ein Dutzend Twinterviews hier im Baranekblog.

Der letzte Teil der Serie (Fortsetzung könnt evtl. folgen) heute mit Antworten von Paula Schramm, die als @jokerine unterwegs ist bei Twitter,  an der Uni irgendwas mit Chemie macht und bei den Grünen was mit Politik.

 

Seit wann twitterst du und wie bist du darauf gekommen?

Ich twitter seit der ersten pl0gbar in Stuttgart. Dort haben mir so viele Leute davon vorgeschwärmt, dass ich einfach dem Herdentrieb folgen musste.

 

Wer braucht generell Twitter und wer nicht?

Ich weiß nicht ob man von brauchen reden kann. Es ist hilfreich für Leute die [oh, das fehlt ja was …]

 

Was twitterst du? Was auf keinen Fall?

Ich twitter über vieles, was ich mache, politisches, was ich für lustige Ideen habe, welche Fragen mir durch den Kopf gehen. Wenn ich interessante Artikel finde twittere ich die auch manchmal. Sehr private Sachen twittere ich nicht, so wie mein Liebesleben, oder was meine Familie betrifft.

 

Was liest du am liebsten? Und was eher nicht?

Am Liebsten lese ich die Gedanken der Leute. Wobei es auch interessant ist festzustellen, was für Lebensrythmen verschiedene Leute, die ich kenne, haben.

 

Hast du schon andere Stuttgarter über Twitter kennengelernt? Manche behaupten ja, es sei ein „Networkingtool“…

Ja hab ich. Als Networkingtool ist Twitter gut geeignet. Eigentlich ist es wie eine riesige Party wo man dann den Freund der Freundin der Schwester kennen lernt und sich mit ihm unterhält.

Twitter in Stuttgart (XIII): Jokerine

Unternehmenskommunikation im Wandel

Die deutsche Werbeagentur Scholz&Friends hat ein kleines Video produziert, dass recht anschaulich illustriert, wie sich durch die neuen Möglichkeiten des Web die Kommunikation von Unternehmen verändert. Anders als im 20. Jahrhundert lassen sich deren (Werbe-) Botschaften nicht mehr durch massiven Einsatz in den Einbahnstraßen-Medien bequem steuern, sondern es müssen jetzt komplexere Strategien zum Einsatz kommen. Statt „one to many“ kommunizieren jetzt nämlich „many to many“. Vernetzung, Nutzerbewertungen, Empfehlungsmarketing – diese Umstände zu handhaben fällt nicht nur der werbetreibenden Wirtschaft schwerer, an die sich das englischsprachige Video vornehmlich richtet, sondern allen, die irgendeine „Botschaft“ in die Köpfe der Menschen bringen wollen. Die Veränderungen dieser Koordinaten wird mit dem Video wohl auch dem letzten Marketingleiter oder Pressesprecher klar werden.

Unternehmenskommunikation im Wandel