Aus dem Keller in die Sterne – Gui, Stuttgart

Das Erfolgsteam des Gui profitiert vom Umzug in größere Räume

Die Überraschung ist perfekt: Das Erfolgsduo des alten Gui ist auch das des neuen! Denn entgegen bisherigen Verlautbarungen wird Küchenchef Bastian Pfeifer wieder zusammen mit Inhaber Jure Rübel die Geschicke des in neue Räume umgezogenen Restaurants bestimmen. Eigentlich wollte Pfeifer sich neuen Herausforderungen widmen, aber dieses Vorhaben scheint sich nicht nach seinen Vprstellungen entwickelt zu haben. Tatsächlich war Pfeifer auch an der Planung des neuen Standorts beteiligt, allerdings mehr hinter den Kulissen. Angesichts des auch emotional stimmigen Verhältnisses verwundert das nicht, trotz des Altersunterschiedes. „Er ist fast so etwas wie ein Sohn für mich“, sagt Jure Rübel. „Wir haben einfach ganz ähnliche Vorstellungen, wie Gastronomie gemacht werden muss.“

Jure Rübel (links)

Dass die beiden Gastronomie in ihren jeweiligen Bereichen perfekt beherrschen und sich damit sehr gut ergänzen, steht außer Frage. Jure Rübel hat seinerzeit wesentlich zum Erfolg der Speisemeisterei unter Martin Oechsle beigetragen und wurde dafür 2004 vom Schlemmeratlas als Oberkellner des Jahres ausgezeichnet. Im Jahr darauf zog es ihn in die Selbstständigkeit. Der aufstrebenden Jungkoch Pfeifer hatte ihn angesprochen, zusammen die Stuttgarter Restaurantszene mit einer deutsch-internationalen Kreativküche aufzumischen. Mit Erfolg, denn ohne Reservierung war im Gewölbekeller in der Sophienstraße bald kein Platz mehr zu bekommen und die Restaurantführer honorierten die Leistungen mit Elogen.

Das Erfolgskonzept ist im Prinzip relativ einfach: „Qualität zu bezahlbaren Preisen!“ so bringt es Jure Rübel auf den Punkt. Auf der Karte befinden sich zwei Menüs, die zu Preisen von 34 bis 79 Euro angeboten für drei bzw. fünf Gänge. Spätestens alle drei Wochen gibt es eine neue Karte und volle Freiheit für die Gäste innerhalb des Programms. Mit den begleitenden Weinen, zumeist aus Württemberg, von deren Qualität Rübel auch anspruchsvolle Gäste überzeugt hat, steigt der Preis auf knapp hundert Euro, ein Angebot, das von fast 90 Prozent der Gäste wahrgenommen wird. Nach drei Jahren platzte das Gui am alten Standort aus allen Nähten.

Gefunden wurde ein neuer Standort in einem alten Jugendstilhaus. Hohe Decken, Tageslicht, eine geräumige neue Küche, großzügige Lagerräume – über 200.000 Euro hat Rübel investiert und auch die Vermieterin war nicht untätig. Um das zu stemmen, bedurfte es nach Rübels Ansicht vor allem zweier Dinge: „Ohne einen bekannten Namen und die gut geführte Kundendatei wäre es nicht gegangen.“ In der Liste stehen zwei- bis dreitausend Adressen von Interessenten, quasi Rübels Schatz aus drei Jahrzehnten Gastronomie. Für die Zukunft ist dem erfolgreichen Team daher nicht bange, im Gegenteil. Die Lokalpresse sieht schon einen Stern im Gui aufgehen, was aber Rübel aber gar nicht so gelegen kommt. „Für das junge Küchenteam ist das sicherlich sehr erstrebenswert, aber ich bete, dass er nicht kommt.“ Denn wenn der Stern mal da ist, muss er gehalten werden, und dann wäre es vielleicht vorbei mit der so erfolgreichen Mischung aus Perfektion und lockeren Verspieltheit, das das Team des Gui auf die Erfolgsspur geführt hat.

Gui

Olgastraße 133b

70180 Stuttgart

Tel 0711.64 56 77 7

Fax 0711.64 56 00 7

E-Mail kontakt@gui-stuttgart.de

Web www.gui-stuttgart.de

Inhaber: Jure Rübel

Küchenchef Bastian Pfeifer

Mitarbeiter: Küche: 5, Service: 4

Plätze: 30

Preise (HG): 34 bis 99 Euro

Umsatz: kA

Durchschnittsbon: 120 Euuro

Brauerei: Dinckelacker

Zulieferer: Frischeparadies, Benz Wein, Markthalle

[Artikel für die AHGZ]

Aus dem Keller in die Sterne – Gui, Stuttgart

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