Gowalla – es muss Spaß machen!

Seit ein paar Wochen verbreitet sich ein neuer Dienst im Web: Gowalla. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Online-Anwendung aus einem Bereich, dem einschlägigen Beobachter einen großen Zulauf attestieren: location based service – oder auf Deutsch: Ortsgebundene Dienste.

Das meint nun nicht, dass der Service auf einen bestimmten Ort beschränkt ist, sondern dass es dabei um Informationen geht, die mit einem bestimmten Ort zu tun haben. Diese Orte können bei Gowalla aus ganz verschiedenen Bereichen stammen: Plätze, Häuser, Restaurants, Friseure, Einkaufsmöglichkeiten, Zoos, Parks, Verkehrsknotenpunkte – also eigentlich alles, was sich irgendwie verorten lässt.

Die Idee, dass die Nutzer Informationen über bestimmte Orte zusammentragen und gleichzeitig andere Nutzer darüber informieren, wo sie sich grade befinden oder sich bewegt haben, ist an sich nicht neu. Brightkite oder dopplr gehen in diese Richtung. Bei Gowalla kommen allerdings zwei entscheidende Dinge hinzu.

Macht nur mobil Sinn
Zum einen ist Gowalla völlig auf die mobile Kommunikation ausgerichtet. Schon zum Start gab es eine Applikation für das iPhone, mit der per GPS der Standort des Nutzers bestimmt wird und Orte hinzugefügt werden können, bei denen man dann „eincheckt“. Automatische Querinfos über diesen Umstand zu Twitter und Facebook sind optional verfügbar. Interessant auch das Feature der Push-Nachrichten, wenn ein anderer Gowalla-friend am gleichen Ort eincheckt. Per Desktop lässt sich die Sache gar nicht recht betreiben.

Der Spaßfaktor
Zum anderen soll Gowalla Spaß machen, also dem menschlichen Spieltrieb entgegenkommen. In einem Interview formuliert Gowalla-Gründer Josh Williams diesen Anspruch so: We’re trying to bring an element of fun into somebody’s day with the added social status aspect.

Optisch kommt dem die ziemlich einfache und stark symbolisch geprägte Nutzeroberfläche entgegen. Unterstützt wird die spielerische Sammelleidenschaft durch diverse Funktionen. Man kann stamps erwerben, die je nach Aktivitätsgrad vergeben werden. Außerdem kann man an den Orten virtuelle Güter hinterlassen, die pins. Dabei handelt es sich wiederum um Symbole, die man tauschen, einheimsen, abgreifen kann. So ganz klar ist mir der Prozess noch nicht, wann man neue bekommt, was die letztendlich bedeuten usw. Das Team hat sich da auf jeden Fall heftig ausgetobt und ganz witzige „Waren“ eingebaut.

Erst in den Anfängen…
Noch aber steckt Gowalla erst in den Anfängen. Es gibt noch einige tüchtige Haken an der Sache. Man kann nur sehr wenige Infos über den Ort hinterlegen. Neben Namen und der genauen GPS-Position kann man nur Freitext einfügen und beim neu Anlegen einer bestimmten Kategorie zuweisen. Wichtiger aber ist: noch ist nicht viel drin in, weil es bisher nur wenige benutzen …

Trotzdem schon ganz witzig, das Ding. Man ist irgendwo, wirft Gowalla an und sieht dort die Spots in der Umgebung, die von anderen bereits angelegt und besucht wurden. Wenn also noch Funktionen hinzugefügt und mehr Daten hinterlegt sind, könnte es ziemlich interessant werden. Man wandelt dann wirklich auf den Pfaden der anderen Nutzer. Dem entsprechend gibt es auch Trips im Angebot, die aber im Moment nur vom Gowalla-Team per Hand angelegt werden können (sic!).

Hier Josh Williams, wie er eine neue Funktion erklärt.

Ich bin auf Gowalla hier zu finden.

Darauf aufmerksam gemacht hat mich der @dotdean

HIer noch zwei Screenshots von meiner Gowalla-iPhoneApp

Wo die Freunde sind Gowall  - Übersicht über Spots

Gowalla – es muss Spaß machen!

8 Gedanken zu „Gowalla – es muss Spaß machen!

  1. Netter Artikel. Übrigens, PINS kann man nicht teilen, das sind sozusagen Abzeichen, wie bei den Pfadfindern. Und die STAMPS sind wie Stempeln in einem Reisepass, für jede Location bei der man mal eingecheckt hat, gibts einen Stamp.

    Tauschen kann man die Items und die kann man wiederum auch sammeln und zur eigenen Sammlung einfügen. ACHTUNG dabei, denn, wenn man ein Item in die Sammlung (Collection) hinzufügt, bleibts auch für immer dort drinnen.

  2. Sabine Schreier schreibt:

    Ich bin (noch) kein User von Gowalla, aber ich finde die Idee einfach genial. Noch bin ich TheoWalla – ein theoretischer Gowalla also. Gowalla hat aber augenscheinlich wirklich Potenzial; let us see what’s next. ubeefour|TWITTER

  3. AppStore Perlen 18/10…

    Dieses Mal nicht in einem AppStore Perlen Spezial, sondern weil es zeitlich so gut passt, als Einleitung der AppStore Perlen dieser Woche. Für eines der meistverkauften iPhone-Spiele überhaupt steht seit der vergangenen Nacht ein Update bereit: Flight …

  4. Dirk schreibt:

    Ich hab es mir gestern auf meinem X10 installiert. Finde das so ja schon ganz gut, aber obwohl ich es mit Facebook connected habe, erscheinen meine Check Ins nicht automatisch auf meiner Facebook Wall. Kann mir einer sagen was man (noch) machen muss, damit das automatisch auf meiner Wall gepostet wird?

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