Twitter in Stuttgart (II): Rozana

Für einen Artikel im Stuttgarter Stadtmagazin LIFT habe ich ein paar der bekanntesten Twitternutzer aus der schwäbischen Metropole kurzinterviewt – per E-Mail. Da die Antworten so ausführlich waren und natürlich in dem Artikel zu wenig Platz, gibts die Interviews nach und nach eben online. Der Artikel wird Ende Januar erscheinen, die etwa ein Dutzend Twinterviews gibts nun täglich.

Heute gibt es Antworten von Rozana Vrandecic, die unter ihren Vornamen twittert – rozana – und als Grafikerdesignerin in irgendeinem Stuttgarter Unternehmen die Welt schön macht.

Seit wann twitterst du und wie bist du darauf gekommen?

Hab ich mehr als 140 Zeichen? ;) 
Ich twittere seit grob eineinhalb Jahren. Drauf gekommen bin ich – glaube ich – über die Blogger, die ich regelmäßig über meinen RSS-Feed lese. Ich bin mir da aber nicht ganz sicher, zumal ich Twittern am Anfang irgendwie dämlich fand, meine Neugierde aber  schlussendlich doch noch gewann – tja, seitdem bin ich dabei.

Wer braucht generell Twitter und wer nicht?

In meinen Augen ist Twitter für alle gedacht. Es ist für die sogenannten Web 2.0-Gurus genauso nützlich wie für das „normale Volk“, welches eben nur seine besten Freunde damit erreichen will. Es ist unkompliziert und problemlos – vorausgesetzt, man nutzt das Web. Ich glaube nicht, dass es auf einen „harten Kern“ beschränkt sein sollte.

Was twitterst du? Was auf keinen Fall?

Ich versuche immer, etwas zu twittern, was auch ohne Kontext verständlich ist – nicht jeder Leser weiss schließlich, was im Großen und Ganzen um mich geschieht. Meistens eher einfach Dinge/Aussagen/Kommentare, die ich gedanklich kurz mal rauslassen möchte, sei es von privater oder beruflicher Natur, wie z-B. ein Wutausbruch, etwas Peinliches oder auch Lustiges. Manchmal stelle ich auch Fragen, bekomme dadurch sehr schnell Antworten zurück und auch Links machen so schnell die Runde. Anstößiges oder zu Privates bleibt aber bei mir, dass hat dort nichts zu suchen – und dass ich pinkeln gehe, muss auch keiner wissen.

Was liest du am liebsten? Und was eher nicht?

Am liebsten lese ich lustige, kurze, knackige Wortspiele. Texte, die ich ohne „Vorgschichte“ und auf die Schnelle erfassen kann, darüber schmunzeln und anschließend einfach weiterarbeiten kann. Ich will nichts, was ich über mehrere Tweets verfolgen muss und was ich überhaupt nicht mag, sind Dialoge – da fühle ich mich wie ein heimlicher Zuhörer. Es muss kurz und präzise sein. Und ich will auch nicht lesen, dass jemand anderes pinkeln geht.

 
Hast du schon andere Stuttgarter über Twitter kennengelernt? Manche behaupten ja, es sei ein „Networkingtool“…

Ich bevorzuge es eher zu sagen, dass es den Erhalt des Netzwerkes erleichtert. ich followe lieber Leute, die ich schon kenne und auch vorher schon kannte. Dann hat man den besten Bezug zu den Beiträgen und kann sich mehr darunter vorstellen. Es sei denn, ich finde zufällig jemanden, der (für mich) wirklich interessante Tweets schreibt. Die meisten „erwische“ ich aber zuerst woanders (Blog, Barcamp, pl0gbar, Freundeskreis), dann stellt man schnell fest, dass beide twittern und schon hat man einen neuen Follower. Was dann wiederum zu meinem ersten Satz der Antwort führt ;)

 

Twitter in Stuttgart (II): Rozana

Twitter in Stuttgart (I): frogpond

Für einen Artikel im Stuttgarter Stadtmagazin LIFT habe ich ein paar der bekanntesten Twitternutzer aus der schwäbischen Metropole kurzinterviewt – per E-Mail. Da die Antworten so ausführlich waren und natürlich in dem Artikel zu wenig Platz, gibts die Interviews nach und nach eben online. Der Artikel wird Ende Januar erscheinen, die Twinterviews gibts ab heute täglich.

Beginnen wollen wir mit Martin Koser, einem IT- und Web-Consultant, der unter dem Namen frogpond twittert.

Seit wann twitterst du und wie bist du darauf gekommen?

Seit Oktober 2007 – Markus Angermaier und Oliver Überholz haben am BarCamp München 2007 eine Session zu Twitter gemacht und waren sehr überzeugend.

Das ist in meinen Augen ein wichtiger Punkt: man muss Twitter/Microblogging/-sharing gezeigt bekommen, nur darüber reden reicht meist nicht aus um Leuten den Reiz zu vermitteln. Und auch das reine Zeigen der Funktionalitäten ist nur ein schwaches Argument um „ambient initimacy“ erklären zu können – viel besser funktioniert es bspw. wenn man bei der Demonstration die eigenen Follower bittet, auf eine Frage zu antworten und ein paar das dann auch tun :)

 

Wer braucht generell Twitter und wer nicht?

Schwere Frage – privat braucht man das nicht unbedingt, für die meisten sind ihre üblichen 1:1 Kanäle ausreichend (Handy) bzw. 1:“1 bis ganz wenige Leute in der Peergroup“ (Email, Facebook und co). ich
bin mir also nicht so ganz sicher ob wir jemals eine Massennutzung wie bspw. von Handys haben werden.

Im Unternehmen liegt der Fall etwas anders: unternehmensinternes Microblogging/-sharing kann u.a. für Projektteams (gerade wenn sie räumlich verteilt arbeiten) eine sehr sinnvolle Sache sein. Da erwarte ich breite Akzeptanz, als eines von mehreren Werkzeugen des Wissens-und Informationsmanagements. Ist aber klar, dass ich das so sage – Enterprise2.0 ist ja mein (Beratungs-)Geschäft.

 

Was twitterst du? Was auf keinen Fall?

Sachen die ich auch gerne lesen würde – siehe unten.

Was gar nicht geht ist „belangloses Zeug“ – aber da sind die Grenzen fließend (Freunde fänden es vielleicht auch spannend und informativ dass ich gerade von einem Schnee-Spaziergang zurückkomme etc.) andere aber weniger

Entsprechend tweete ich meist auf Englisch, ich habe viele Follower, die nur Englisch sprechen, die verzeihen vereinzelte deutsche Tweets,umgekehrt können meine deutschen Freunde sehr gut Englisch. Geht IMHO vielen so, auch Deutsche unterhalten sich auf Englisch, weil ja Nicht-Deutsche zuhören könnten …

 

Was liest du am liebsten? Und was eher nicht?

  • persönliche Statusmeldungen von Freunden (aber nicht alle denen ich folge sind wirklich Freunde in dem klassischen Sinne)
  • lakonische und kurze Gedanken
  • Linktipps (weniger die Meldung dass man wieder einen neuen Eintrag geschrieben hat, dafür gäbe es ja RSS, sondern mehr die Entdeckungen in anderen Blogs, sprich Sachen die ich noch nicht abonniert habe)
  • Twitter ist für mich auch ein Entdeckungswerkzeug.

Mittlerweile bin ich ziemlich gut im überlesen von Sachen, die mich nicht interessieren, insofern will ich da niemandem Vorschriften machen was und wieviel er twittert.

Ich selbst habe mir aber einen Zweit-Account (@frogpond_conf) zugelegt den ich bei Konferenzen verwende – ich will normale Follower nicht mit einer Masse an Tweets zuschütten, wen das Thema der Konferenz interessiert kann dann dort zuhören,

 

Hast du schon andere Stuttgarter über Twitter kennengelernt? Manche behaupten ja, es sei ein „Networkingtool“…

So weit würde ich nicht gehen, aber ich höre natürlich auch vielen Leute aus der Region zu, ob ich aber bspw. Matthias Zellmer eher übers Blog folge oder über Twitter – ich weiß nicht. War vielleicht am Anfang so als es noch nicht so viele Twitterer gab, da hatte man schon manchmal das Gefühl Teil eines kleinen sozialenGeek-Netzwerks zu sein …

Twitter in Stuttgart (I): frogpond