Der Förderverin MuK beging sein Jubiläum mit einem Festakt im Alten Schauspielhaus.
Vor 20 Jahren nahm der privaten Förderverein „MuK: Wir bauen ein Haus – Hilfen für Mütter und Kinder“ seine Arbeit auf. Inzwischen können in 24 Wohnungen schwangere Frauen in Notsituationen unterkommen und werden dort betreut. Die Politik zeigte sich bei der Jubiläumsfeier begeistert.
Mit einem bunten Programm aus Festreden und theatralisch-musikalischen Darbietungen wurde am Sonntag Nachmittag das 20-jährige Jubiläum des Fördervereins „MuK: Wir bauen ein Haus – Hilfen für Mütter und Kinder“ im Alten Schauspielhaus gefeiert. Neben Bürgermeister Michael Föll würdigte auch Ministerpräsident Günther Oettinger die Verdienste des aus einer privaten Initiative entstandenen Projektes, das mit drei Wohnhäusern in Hofen, Plieningen und Vahingen sowie einem Café schwangeren Frauen in Notsituationen unter die Arme greift. Über 100 Frauen und deren Kinder konnten davon inzwischen profitieren und wurden mit einem betreuten Wohnungsangebot versorgt. „Sie schließen damit eine Lücke im sozialen System,“ sagte der Ministerpräsident und hob den couragierten Einsatz der Gründerin und Vorsitzenden Ingrid Ritter hervor. Denn Häuserbauen sei schließlich ja nicht gerade eine besonders preisgünstige Idee. Inzwischen habe sich der Verein aber zu einem strategischen Partner für die fachliche Erprobung von neuen Konzepten entwickelt. Deshalb werde das Projekt jetzt auch von der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg unterstützt.
Mit dieser Förderung konnte die Anfang des Monats in Sillenbuch eröffnete Familienbegegnungsstätte „Café MuK“ finanziert werden, die der Verein zusammen mit dem Jugendamt der Stadt trägt. Bürgermeister Michael Föll hielt die private Hilfsorganisation sogar für „unverzichtbar“, denn sie ergänze das städtische Hilfsangebot. Vorbildlich ist für Föll auch den Umstand, dass der Verein nicht ständig nach städtischen Geldern frage, sondern „energisch und dynamisch“ selbst erst einmal versuche, seine Ziele zu erreichen. Wobei er es nicht unerwähnt lassen konnte, dass ihm als Finanzbürgermeister diese Frage besonders am Herzen liege. Diese Anspielung lag aber eher im heiteren Bereich und passte daher ganz gut zu der vergnüglichen Grundstimmung, an der die Vorsitzende Ritter und der kleine Potpourri an Theaterszenen und musikalischen Darbietungen auf der Bühne des Alten Schauspielhauses einen gehörigen Anteil hatten. Vor allem die Schauspielerin Mirjam Barthel mit ihrem aus vom Publikum zugerufenen Begriffen improvisierten Geburtstagssong begeisterte die etwa 100 Gäste. „Bei MuK gibts nicht nur Saft aus Apfelsinen, sondern auch richtige Waschmaschinen,“ schmetterte sie und meisterte das ernste Thema mit amüsanter Herzlichkeit. Herz und Verstand kamen zusammen und die, so stellte der Ministerpräsident in seiner Ansprache fest, sind der wichtigste Rohstoff in dem an Bodenschätzen darbenden aber trotzdem so wohlhabenden Bundesland.
[Artikel für den Lokalteil der Stuttgarter Zeitung]