Erfolg mit Neuer Deutscher Imbisskultur – Todi’s

Regionale Klassiker mit hoher Qualität, zu fairen Preisen und in attraktivem Ambiente – das ist das Konzept das Todi’s in Stuttgart. Das Beispiel zeigt: die regionale Küche bietet noch viele Erfolgschancen.

Die Schlange wartender Gäste ist um die Mittagszeit mal wieder beachtlich, aber sie wächst nicht, obwohl aus den umliegenden Büros ständig kleine Gruppen hungriger Büroschaffer eintreffen. Schnelligkeit ist Teil des Konzeptes im Todi’s, ganz wie es sich für einen Imbiss gehört. Zentrale Anlaufstelle ist der Tresen mit zwei Kassen, gleich am Eingang prominent platziert. Hier wird bestellt und sofort bezahlt. Als eine Art Quittung erhält der Gast ein Nummernkärtchen an einer Metallstange, die am Tisch in ein Glas gesteckt wird. Das bestellte Gericht wird dann vom Service an den Tisch gebracht. „Das System haben wir in Neuseeland entdeckt und war eigentlich nur am Anfang erklärungsbedürftig. Das Warten auf Kellner, Karte und Rechnung kennen unsere Gäste nicht,“ sagt Tobias Meyer, der das Todi’s im Mai 2006 eröffnet hat. 

Inzwischen ist das System ein wichtiger Teil des innovativen Konzeptes, das sich der 34-jährige Hotelbetriebswirt, den es vor Jahren aus dem Rheinland in den Südwesten zog, zusammen mit seiner ebenfalls aus der Branche stammenden Frau ausgedacht hat. Profitieren konnte er dabei von seinen Erfahrungen als leitender Mitarbeiter im Projektmanagement von Betriebsrestaurants für ein großes Catering-Unternehmen. „Ich habe schon immer von der Entwicklung einer eigenen Marke geträumt,“ sagt Meyer, der mit einem überzeugenden Businessplan, etwas Eigenkapital und sorgfältig ausgesuchtem Standort seine Vorstellung einer Neuen Deutschen Imbisskultur umgesetzt hat. Neu, weil es so noch keiner angepackt hat; deutsch, weil man sich auf zeit- und trendlose Klassiker der regionalen Küche konzentriert; Imbisskultur, weil es um Schnelligkeit, niedriges Preisgefüge, Qualität und Servicebewusstsein geht.

Das Konzept geht auf. Durchschnittlich 400 Gäste pro Tag kehren ein in den großen, durch eine Fensterwand offen wirkenden Raum, der mit warmen Farben und modernen, hochwertig wirkendem Holzmobiliar eben nicht wie ein Billig-Imbiss aussieht. Die Karte konzentriert sich auf etwa zwanzig Gerichte, die zum einen aus schwäbischen Klassikern wie Maultaschen, Kartoffelsalat und Linsenspätzle bestehen und zum anderen der Imbisskultur des Ruhrgebiets gewidmet sind: Currywurst mit Pommes Frites. Im Betrieb selbst werden die Speisen in der offenen, in den Gastraum integrierten Show-Küche zubereitet. Das meiste kommt jedoch von Lieferanten, die sorgfältig ausgesucht wurden. „Wir setzen auf Vollconvenience, allerdings in höchster Qualität. Wir bieten Top-Produkte zu einem fairen Preis und setzen dabei auf die Spezialkompetenzen unserer Partner,“ sagt Meyer. 

Die Gäste, abends erschöpfte Shopper und Nachtschwärmer von der benachbarten Stuttgarter Partymeile, sind auf jeden Fall begeistert von den gerösteten Maultaschen vom regionalen Metzger – „nach unserer Rezeptur“ – und von der Original Bochumer Currywurst von Dönninghaus, die schon Herbert Grönemeyer besungen hat. Vor allem das jüngere Publikum schätzt die flott gestylte Präsentation heimischer Speisen, die man bisher nur in gutbürgerlichem Ambiente bekommt. 

Inzwischen beschäftigt das Todi’s fünf Voll- und acht Teilzeitkräfte in zwei Schichten, darunter zwei gelernte Köche. Personelle Fluktuation gibt es kaum, denn Meyer setzt auf sorgfältige Führung: „Der Mitarbeiter steht bei uns im Mittelpunkt, bekommt eine hohe Eigenverantwortung und wird auf allen Posten eingearbeitet, um Engpässe sofort beseitigen zu können.“ Manchmal wundern sich wiederkehrende Gäste, die gleichen freundlichen Gesichter des jungen Teams zu sehen, denn das Todi’s wird durch seine professionell als Vertriebsmarke gestaltete Anmutung als Systemgastronomie wahrgenommen. Meyer freut das und sieht sich durch die Erfolge bestätigt. Der Umsatz steigt ständig und entwickelt sich weit besser, als im Businessplan vorhergesehen. Daher stehen die Zeichen auf Expansion. 2008 sollen zwei weitere Standorte in hochfrequenten Lagen eröffnet werden und bis 2010 insgesamt zehn Filialen bundesweit entstehen. 

Todi’s 

Bolzstr. 7 (Eingang Friedrichstr.)

70173 Stuttgart-Mitte

www.todis.de

 

Geschäftsführer Tobias Meyer

Gründung: Mai 2006

Gründungsinvestion: ca. 300.000 €

Umsatz: kA

Durchschnittsbon: ca. 7,50 Euro

Gäste pro Tag: ca. 400

Mitarbeiter: 5 Vollzeit, 8 Teilzeit

Betriebsfläche: 207 qm, davon 160 qm Lokal

Sitzplätze: 106 innen, 60 außen

Preise Speisen: 1,90 € – 9,90 €

Preise Getränke: 1 € -4,50 €

 

[Artikel für die AHGZ]
Erfolg mit Neuer Deutscher Imbisskultur – Todi’s

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