Wellnessthemen mischen Mineralienbörse auf

Das wachsende Interesse an der angeblich heilenden Wirkung bestimmter Steine belebt die Mineralienszene

Heute beginnt die 30. Internationale Mineralien- und Fossilienbörse in Halle 8 der Neuen Messe. Die 300 Aussteller haben nicht nur der Sammlerszene etwas zu bieten, sondern auch der wachsenden Zahl von Interessenten an der esoterisch inspirierten Steinheilkunde.

Wellness ist der neue Trend auf der Internationalen Mineralien- und Fossilienbörse, die dieses Jahr ihr 30. Jubiläum feiert. In einer zum ersten Mal vorgestellten Wellness-Oase können sich die erwarteten 20.000 Besucher über die verschiedenen Facetten der Steinheilkunde informieren. Damit ist nicht die orale Verabreichung bestimmter Mineralien gemeint, sondern deren äußerliche Anwendung als Massagesteine, Edelsteinöle und die Nutzung bei Wasser aufbereitenden Methoden. „Das Interesse aus dem esoterischen Bereich an Mineralien hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Dem wollen wir Rechnung tragen“, sagt Brigitte Krawietz-Rometsch von der Messeorganisation. Warum diese Anwendungen vor allem bei Migräne, Muskelverspannungen und psychosomatischen Erkrankungen Heilerfolge bringen, weiß Michael Gienger, Autor diverser steinheilkundlicher Schriften, auch nicht so genau. „Vermutlich hängt das mit dem energetischen Austausch zusammen,“ sagt er. Die Besucher haben auf der Messe Gelegenheit, eigene Erfahrungen mit diesen Methoden zu machen. Es stehen einigen Massagestationen bereit und an einer Wasserbar kann normales, durch verschiedene Verfahren aufbereitetes Trinkwasser probiert werden.

 Durch diese Ausrichtung versucht man der Messe neuen Schwung zu verleihen. Die Rechnung könnte aufgehen. Die Ausstellungsfläche wurde um ein Viertel erweitert und die Zahl der Aussteller ist auf nun auf etwa 300 gestiegen, von denen viele ihre Standflächen gegenüber dem Vorjahr vergrößert haben. Deshalb kommen die klassischen Bereiche trotzdem nicht zu kurz. Dazu tragen auch die Sonderschauen bei, von denen eine dem rumänischen Gold gewidmet ist. Diese Schau wird von Franz Xaver Schmidt betreut, der beruflich als Leiter der Mineraliensammlung beim Museum für Naturkunde tätig ist. Diese Sammlung ist nicht öffentlich zugänglich, wie er bedauernd berichtet. Deshalb freut er sich umso mehr, seine Schätze auf der Messe dem interessierten Publikum zu zeigen. Zu sehen sind die diversen Formen mineralischen Goldes, die man noch heute in rumänischen Minen finden kann, wie zum Beispiel Berggold, seltene Golderze oder außergewöhnliche Mineralien wie Fullöppit.

 In einer Schauschleiferei kann man mitgebrachte oder erworbene Steine so weit wie möglich bearbeiten lassen. Wer nicht so genau weiß, was sein kristallines Prachtexemplar für einen Marktwert hat, der kann das gute Stück von Fachleuten schätzen lassen. Stöbern, Einkaufen und Geschenke für Weihnachten sichern, das kommt auf dieser Messe auf jeden Fall nicht zu kurz, denn neben Mineralienhändlern gibt es auch viele Stände mit Sammlerzubehör, Schmuck und Kunsthandwerk.

[Der Artikel ist am 23. November 2007 in der STUTTGARTER ZEITUNG erschienen]

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