Twitter in Stuttgart (VII): oliverg

Für einen Artikel im Stuttgarter Stadtmagazin LIFT habe ich ein paar der bekanntesten Twitternutzer aus der schwäbischen Metropole kurzinterviewt – per E-Mail. Da die Antworten so ausführlich waren und natürlich in dem Artikel zu wenig Platz, gibts die Interviews nach und nach eben online. Der Artikel wird Ende Januar erscheinen, die etwa ein Dutzend Twinterviews gibts nun täglich.

Heute Antworten von Oliver Gassner aus Vaihingen/Enz, der unter oliverg bei Twitter zu finden ist, wo er zumeist auf Englisch schreibt. Gassner ist Kommunikationsberater und langjähriger Nutzer und Propagandist der Web-2.0-Kultur.
Seit wann twitterst du und wie bist du darauf gekommen?

Seit Dezember 2006. Mich hatte jemand zu Twitter eingeladen, der auch immer die neusten Dinge ausprobiert. Am selben Tag wurde ich auch auf Jaiku aufmerksam gemacht, das so ähnlich funktioniert und an sich sogar noch fortgeschrittener anwendbar war als Twitter.

 
Wer braucht generell Twitter und wer nichrt?

Auch wenn inzwischen Twitter als „Niedrigschwelliges Kurz-Bloggen ohne Verpflichtung“ gesehen wird, so denke ich, dass eher Leute etwas von Twitter haben, die sich in der Web 2.0-Welt etwas intensiver bewegen. Aber da Twitter angeblich den Mainstream erreicht, dürfte fast jede/r der/die ein internetfähiges Handy hat von der Kommunkation mit seinen Bekannten via Twitter profitieren können – vorausgesetzt, die sind auch so ausgestattet.

 

Was twitterst du? Was auf keinen Fall?

Also ich versuche nicht NUR „Guten Morgen“ zu twittern sondern das #goodmorning eher bereits an eine andere Mitteilung anzuhängen. Ansonsten chatte ich wahrscheinlich zu viel über Twitter, aber dafür teile ich nicht mit, wenn ich aufs Klo gehe oder Bus fahre ;)

 

Was liest du am liebsten? Und was eher nicht?

Wenn ich den Zusammenhang einer eher banalen Mitteilung nicht verstehe, ist sie uninteressant. Also „Bin im Bus“ ist doof, „Bin im Bus zu Veranstaltung ABC“ ist eventuell interessant. Ansonsten freue ich mich, wenn ich via Twitter auf interessante oder auch mal nur amüsante Dinge im Web stoße. Oder auf interessante Blogpostings, Meinungen oder Menschen. D.h. ich mag es, wenn Leute Twitter wie ein Miniblog benutzen und nicht nur als Laberecke über nichts.

 

Hast du schon andere Stuttgarter über Twitter kennengelernt? Manche behaupten ja, es sei ein „Networkingtool“…

Ich habe zumindest von zwei Bloggern aus meiner Region darüber erfahren, dass ich in Slandr.net die Suche nach Twitterern in meiner Region benutzt hatte. Insofern kann man Twitter durchaus einsetzen um „Zweinuller“ aus seiner Gegend zu finden.

 

Twitter in Stuttgart (VII): oliverg

Twitter in Stuttgart (VI): webstyler

Für einen Artikel im Stuttgarter Stadtmagazin LIFT habe ich ein paar der bekanntesten Twitternutzer aus der schwäbischen Metropole kurzinterviewt – per E-Mail. Da die Antworten so ausführlich waren und natürlich in dem Artikel zu wenig Platz, gibts die Interviews nach und nach eben online. Der Artikel wird Ende Januar erscheinen, die etwa ein Dutzend Twinterviews gibts nun täglich.

Heute gibt’s die Antworten von Alexa Wackernagel, die unter dem Namen webstyler bei Twitter zu finden ist. Alexa berät Unternehmen beim Einsatz von IT-Systemen zum Produkt Informations Management (PIM) und Database Publishing.

 

Seit wann twitterst du und wie bist du darauf gekommen?

Meinen ersten Tweet habe ich exakt am 29.12.2007 geschrieben, an einem ruhigen Samstag Abend nach Weihnachten.

Im Netz machte Twitter in diversen Blogs die Runde und mich neugierig, so dass ich mich registriert und einfach mal, anfangs eher zaghaft, drauf los getwittert habe. 

 

Wer braucht generell Twitter und wer nicht?

Das kann ich so gar nicht beantworten. Twitter kann man so vielfältig nutzen, dass eigentlich für Jeden etwas passendes dabei ist. Twitter ist schwer zu erklären, viele können erst einmal nichts damit anfangen. Und wenn sie es dann selbst ausprobieren, werden Sie vom Microblogging-Virus infiziert und finden großen Gefallen daran. 

 

Was twitterst du? Was auf keinen Fall?

Meine Tweets sind ganz unterschiedlich, das können Links zu interessanten Seiten sein, Dinge die mir gerade in den Sinn kommen, persönliche Nachrichten, Kommentare zum aktuellen TV-Programm – klasse, wenn andere gerade dasselbe anschauen und ihre Meinung abgeben. Generell achte ich schon darauf, was ich twittere, da meine Tweets öffentlich sind. Zu intime Dinge würde ich niemals preisgeben.

 

Was liest du am liebsten? Und was eher nicht?

Spannend finde ich Live-Tweets von Events um mitzubekommen, was da gerade passiert, Links zu besonderen Netzfundstücken, Diskussionen zu aktuellen Themen. Persönliches von meinen Kontakten lese ich auch gerne und fühle mit, wenn jemand krank ist, wegen Verspätung irgendwo fest sitzt oder einfach mal schlechte Laune hat. Twitter hat mir in einer Gesundheitskrise enorm geholfen. Ich habe unheimlich viel Anteilnahme, Aufmunterung und hilfreiche Tipps bekommen, das war wirklich überwältigend und großartig und hat mir den Tag gerettet! Nervig finde ich, wenn zu viele „New Blog Post“ Tweets hintereinander kommen. 

 

Hast du schon andere Stuttgarter über Twitter kennengelernt? Manche  behaupten ja, es sei ein „Networkingtool“…

In letzter Zeit gab es einige Erstkontakte zu Stuttgartern tatsächlich über Twitter. Aber ich freue mich besonders, wenn ein persönliches Kennenlernen zustande kommt, z.B. bei Barcamps oder der pl0gbar.

 

 

Twitter in Stuttgart (VI): webstyler

Twitter in Stuttgart (V): hensch

Für einen Artikel im Stuttgarter Stadtmagazin LIFT habe ich ein paar der bekanntesten Twitternutzer aus der schwäbischen Metropole kurzinterviewt – per E-Mail. Da die Antworten so ausführlich waren und natürlich in dem Artikel zu wenig Platz, gibts die Interviews nach und nach eben online. Der Artikel wird Ende Januar erscheinen, die etwa ein Dutzend Twinterviews gibts nun täglich.

Hier die Antworten von Henning Schürig, der unter dem Namen hensch twittert und sich als BWL-Student, als Mitarbeiter der Webagentur Netformic und als Grünen-Politiker durchs Leben schlägt.

 

Seit wann twitterst du und wie bist du darauf gekommen?

Ich twittere seit April 2007. Ein Großteil meines Web-Umfelds war schon dabei. Ich fand Twitter irgendwie sinnlos und doof und hab mich dagegen gesträubt bei dem Quatsch mitzumachen. Registriert habe ich mich dann, als mein Chef sich registriert hat. Da läuft inoffiziell so ein kleiner Dauer-Wettbewerb zwischen uns, wer im Web 2.0 aktiver ist und da konnte ich ihm Twitter nicht einfach kampflos überlassen. Ich arbeite ja in einer Internet-Agentur.

 

Wer braucht generell Twitter und wer nicht?

Eigentlicht „braucht“ man Twitter nicht. Aber es macht Spaß und kann sehr nützlich sein. Man bekommt sehr schnell Informationen, die in anderen Medien – auch in Blogs – oft erst später stehen. Twitter ist der Flurfunk im Netz. Da ist viel Irrelevantes dabei, aber auch viele für mich sehr interessante Dinge. Das können private Dinge von Menschen sein, die ich kenne oder auch politische Dinge oder Neuigkeiten rund ums Thema Web 2.0. Wer Infos schnell haben möchte, der braucht Twitter.

 

Was twitterst du? Was auf keinen Fall?

Das ist immer wieder eine Gratwanderung. Ich habe Leser, die mich als Privatmensch lesen und welche, die mich als Grünen lesen oder als Web-2.0-Mensch. Zu Twitter gehören Mini-Geschichtchen aus dem Alltag irgendwie dazu. Aber zu privat will ich’s dann auch nicht haben. Das würde auch die politischen Leser wohl irritieren. Mein Liebesleben zum Beispiel ist für mich tabu. 

Ich twittere generell Dinge, die mich gerade beschäftigen. Zum Beispiel, wenn mich in der Politik gerade etwas ärgert oder freut. Ich twittere teilweise auch von Parteitagen oder anderen Parteiveranstaltungen. Das bringt die Politik dann irgendwie auch näher an die Menschen heran. Das ist dann nicht mehr ganz so weit weg, wie es sich für viele meist anfühlt. Ich versuche aber auch immer, nicht zu viel zu schreiben, um meine Leser nicht zu überfluten.

 

Was liest du am liebsten? Und was eher nicht?

Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn es hängt mit vom Sender ab. Bei manchen interessiert mich auch Privates, bei anderen bin ich froh, wenn das Private gering gehalten ist, weil ich sie eher lese, weil ich durch sie interessante neue Web-Trends entdecke. Sehr spannend finde ich Twittern von Parteitagen oder direkt aus dem Bundestag, zum Beispiel durch den grünen Abgeordneten Volker Beck. Interessant ist es aber auch, die Stimmungen aus anderen grünen Landesverbänden zu bestimmten Themen mitzubekommen. Was ich sehr ungern lese, sind Dinge wie „Guten Morgen“ oder Tweets mit ähnlichem Informationsgehalt. Twitter ist eine Mischung aus Blogs und Chats  – für mich aber mehr (Mikro-)Blog als Chat.

 

 Hast du schon andere Stuttgarter über Twitter kennengelernt? Manche behaupten ja, es sei ein „Networkingtool“…

Ich habe auch schon andere Stuttgarter über Twitter kennengelernt und dann persönlich bei der einen oder anderen Veranstaltung getroffen. Viel häufiger ist aber der Fall, dass man sich erst kennenlernt und dann per Twitter quasi Kontakt hält bzw. jedenfalls immer wieder mal was vom anderen mitbekommt.

 

Twitter in Stuttgart (V): hensch

Twitter in Stuttgart (IV): Zuckerbäckerin

Für einen Artikel im Stuttgarter Stadtmagazin LIFT habe ich ein paar der bekanntesten Twitternutzer aus der schwäbischen Metropole kurzinterviewt – per E-Mail. Da die Antworten so ausführlich waren und natürlich in dem Artikel zu wenig Platz, gibts die Interviews nach und nach eben online. Der Artikel wird Ende Januar erscheinen, die etwa ein Dutzend Twinterviews gibts nun täglich.

Heute antwortet die Zuckerbäckerin, von der man nur weiß, dass sie gerne Cabrio fährt, öfters in der Schweiz ist und in irgendeinem Büro arbeitet.

 

Seit wann twitterst du und wie bist du darauf gekommen?

Ich twittere erst seit Mai diesen Jahres, obwohl ich twitter schon einiges länger kenne. Anfangs fand ich twitter ziemlich langweilig und hielt es für ein weiteres überflüssiges web-2.0-thingy . Als dann ein sehr guter Freund mit twittern anfing, weichte sich meine Meinung auf und ich war bereit, das ganze mal selbst auszuprobieren – seitdem bin ich dabei geblieben.

 

Wer braucht generell Twitter und wer nicht?

Brauchen finde ich in diesem Zusammenhang ein etwas sperriges Wort. Twitter ist unheimlich vielfältig einsetzbar, privat wie professionell, und so „gebraucht“ jeder twitter auf andere Weise. Privat gesehen: Wer viel unterwegs ist und sich Freunden & Bekannten unkompliziert mitteilen möchte, wer spontan Verabredungen treffen will, wer bestimmte Informationen sucht und schnell (sic!) auf ein großes Netzwerk von Personen zugreifen möchte – der braucht twitter.

 

Was twitterst du? Was auf keinen Fall?

Ich twittere was ich beim stadtstromern so erlebe, was mich berührt, was ich denke und was mich interessiert oder für andere von Interesse sein könnte. Dabei klammere ich allzu private Dinge wie Beziehung, Familie oder Finanzen aus.

 

Was liest du am liebsten? Und was eher nicht?

Mich interessieren vor allem Veranstaltungstips und Neuigkeiten aus Stuttgart und Umgebung, Links zu interessanten Webseiten und Kuriositäten aus dem Alltag anderer. Was ich eher lästig finde ist, wenn Blogger twitter permanent als erweiterten RSS-Feed für den eigenen Blog nutzen und wenn das Chatten via twitter Überhand nimmt.

 

Hast du schon andere Stuttgarter über Twitter kennengelernt? Manche behaupten ja, es sei ein „Networkingtool“…

Einige meiner Bekannten hier aus Stuttgart kenne ich über twitter – wenn man twitter aktiv nutzt, ergibt es sich mit der Zeit meist von ganz alleine, daß man den einen oder anderen persönlich trifft – sich auf einer Veranstaltung verabredet oder mal gemeinsam Mittagessen geht.


 

Twitter in Stuttgart (IV): Zuckerbäckerin

Twitter in Stuttgart (III): zellmi

Für einen Artikel im Stuttgarter Stadtmagazin LIFT habe ich ein paar der bekanntesten Twitternutzer aus der schwäbischen Metropole kurzinterviewt – per E-Mail. Da die Antworten so ausführlich waren und natürlich in dem Artikel zu wenig Platz, gibts die Interviews nach und nach eben online. Der Artikel wird Ende Januar erscheinen, die etwa ein Dutzend Twinterviews gibts nun täglich.

Im Gespräch heute Mattias Zellmer, der als Informationsarchitekt das bessere Internet in der Webagentur Seitenblick entwirft und unter dem Namen zellmi twittert.

Seit wann twitterst du und wie bist du darauf gekommen?

Angemeldet bin ich bei Twitter seit dem 19.10.2007. Wirklich angefangen zu twittern habe ich im Februar diesen Jahres, nachdem ich im Rahmen eines Messebesuchs auf der pl0gbar Rhein-Main war. Dort habe ich einige Leute kennengelernt, die begeisterte Twitterer sind und mit denen mir das Twittern dann auch angefangen hat, Spaß zu machen.

 

Wer braucht generell Twitter und wer nicht?

Viele findige Menschen versuchen ja Angebote zu generieren, die das reale Leben im Web wiederspiegeln. Das fängt bei Erotik-Angeboten an, geht über virtuellen Geschäfte, bis hin zur 3D-Welt Second Life. Mit Twitter ist es deren Machern gelungen, einen funktionierenden virtuellen Treffpunkt zu schaffen. Und das wohl eher zufällig. Also brauchen jene Menschen Twitter, die daran interesssiert sind, ihr Netzwerk zu erweitern. Sinnlos ist Twitter für jene Menschen, die dabei vergegessen haben, dass man auch in seinem eigenen Netzwerk ein aktiver Knotenpunkt sein muss.

 

Was twitterst du? Was auf keinen Fall? 

Ich stelle mich schon gerne in einem guten Licht dar. Was ich allerdings für ein „gutes Licht“ halte, dürfte viele Leute eher irritieren. Ich finde es zum Beispiel gut, wenn ich als authentisch wahrgenommen werde. Mit allen meinen kleinen Spleens und Fehlern. Somit twittere ich alles, was ich jemandem auch in einem persönlichen Gespräch erzählen würde. Da ich mein Herz auf der Zunge trage, ist das fast alles. Ich versuche dabei aber die Persönlichkeitsrechte meiner Mitmenschen nicht zu verletzen. Ich stelle via Twitter aber auch ganz viele Fragen. Wenn man eine gewisse kritische Masse an Followern erreicht hat, bekommt man fast immer sehr schnell eine qualitfizierte Antwort. Einmal hab ich sogar einer Kollegin ein gebrauchtes Fahrrad über Twitter besorgt. Sie hat es schlussendlich sogar geschenkt bekommen.

 

Was liest du am liebsten? Und was eher nicht? 

Ich lese alles gerne, auch wenn ich mich nicht über alles freue. Aber besonders gerne bekomme ich einen Einblick in das Leben und den Alltag anderer Leute. So lese ich zum Beispiel gerne, was @writingwoman über ihr Autorinnen-Dasein schreibt. Auch bekommt man über Twitter immer wieder gute Surf- oder Büchertipps. Nicht gerne lese ich selbstinhaltloses Markteting-Gebrabbel.

 

Hast du schon andere Stuttgarter über Twitter kennengelernt? Manche behaupten ja, es sei ein „Networkingtool“…

Das ich Twitter auch für ein Networkingtool halte, habe ich ja schon deutlich gemacht. Das persönliche Twitter-Netzwerk ist unglaublich flexibel. Das muss nicht immer positiv gemeint sein. Man kann ja auch „entfollowt“ werden. Und ja, ich habe schon Stuttgarter über Twitter kennengelernt – ein kleiner Nebeneffekt. Aber viel wichtiger ist für mich, dass ich, wenn ich jemanden persönlich treffe, den oder die ich von Twitter kenne, es immer einen Einstiegspunkt in ein gutes Gespräch gibt. Twitterer persönlich treffen ist (fast) nie langweilig.

 

 

Twitter in Stuttgart (III): zellmi