Jap Go Tübingen

Eat, Drink, Celebrate – das ist das Motto des Jap Go. Gelegen in einem etwas unwirtlichen Industriegebiet erwartet den Gast die längste American Bar in Tübingen, gut sortiert mit Wiskeys, Rums und Cocktails, in einem überraschend schönem großen und hohem Raum, der mit seinem dunklem Holzmobiliar und hunderten Lichtpunkten stilvoll wirkt.

Um es gleich zu sagen – das Jap Go gehört zur Restaurante-Kategorie „Stoffserviette“und wird mit seiner fischlastigen Karte dem Anspruch „Pacific Cuisine“ mehr als gerecht. Wer einen kleinen Querschnitt der vielfältigen Angebote genießen möchte, wählt das „Caroussell“. Auf der ausladenden Platte finden sich mehrere Sorten Sushi (drei Nigiri Sushi, bei denen der Fisch auf den Reisbällchen prangt, und drei runde Maki Sushi), frittierte Garnele, zwei Sorten Tintenfisch (roh und frittiert), ein Yakitori-Spieß undundund. Das alles an Salat und mit diversen Dips sowie köstlich marinierten Ingwerscheiben.

Neben den Fischgerichten gibt es aber auch eine ganze Reihe Geflügel- und Rindfleischspezialitäten, die alle diese spezifische Kombination von fruchtig-süß-salzigem aufweisen. So kommt die Entenbrust mit einer Zimt-Cassis-Sauce, deren Zimtgeschmack angenehm unaufdringlich durchscheint und sich mit dem Johannisbeer-Bouquet des Cassis zu einer echten Gaumensensation entwickelt. Dazu passend ein mit reichlich Knoblauch angemachter Kartoffelgratin. Auch der knackige weil nicht blanchierte Spinatsalat ist mit der Honig-Gorgonzola-Soße was für Süßmäuler und gleichzeitig schön leichte Kost für Gesundheitsbewusste. Das gilt für die gesamte Karte – kaloriengeschwängerte Butter-Mehl-Soßen Fehlanzeige!! Wunderbar schaumig-luftig ist auch der Himbeermousse auf dem Apfel-Carpaccio – obwohl es sich hier einfach um rohe Apfelscheiben handelt, naja, da ist den Betreibern etwas die Fantasie durchgegangen.

Passend zum Lokal-Motto durchwabern den Raum entspannend loungige Elektro-Beats und ein bisschen Happy-House. Der Service ist flott, uneitel und auskunftsfreudig. Dessen abschließende Frage „War’s recht?“ kann daher mit einem kräftigen „Ja!“ beantwortet werden.

 

Jap Go

Schaffhausenstr. 113 (Ackel-Center)

72072 Tübingen

Tel: 07071-368806

   www.japgo.de

 

 

[Getestet im Oktober 2004. Veröffentlicht in Stuttgart geht aus 2005]

Jap Go Tübingen

Der Hirsch in Strümpelbach: Zur guten Stube…

Jedem Dorf seinen Dorfkrug und jedem Städtchen seine Schankstuben. Strümpfelbach ist ein altes, vollständig erhaltenes Wengerter-/Ackerbürgerstädtchen mit vielen Stuben. Eine der schönsten ist sicherlich die der Familie Lang. Im liebevoll erhaltenen Fachwerkhaus von 1629 läuft die Eckbank an drei Wänden des Schankraumes, der hell ist und mit seinem soliden Mobiliar und den etwas zu bunten Decken gleich familiär wirkt.

Folgerichtig wird regionale Küche geboten – schwäbische Spezialitäten bilden den Hauptteil der Karte – aber es gibt auch Ausflüge in die internationale Hotelküche. Empfehlenswert sind die Vorsuppen: Die klare Brühe der Brotsuppe ist frisch mit knackiger Gemüseeinlage und für Freunde des Rindermagens ist die mildsauer abgeschmeckte, dunkelbraune Kuttelsuppe ein Muss. Zur Karte passt auch, dass alle schwäbischen Gerichte leicht überarbeitet sind – es wird mit leichten Soßen gearbeitet, wie z. B. bei dem wunderbar zarten Hirschsteak. Hierzu wird Cranberry-Soße gereicht – die amerikanischen Preiselbeeren noch gut erhalten mittendrin. Dazu passend in Haselnuss gewendete, hausgemachte Spätzle. Interessant sind auch die Brezel-Knödel, die zum Rehragout gereicht werden. Der typische Geschmack des beliebten Salzgebäcks schmeckt mit dem Wacholderrahm köstlich.

Man merkt es an allen Speisen: Hier im Haus wird frisch zubereitet und angefertigt: Maultaschen, Spätzle, klassische Semmel-Knödel, Braten, Wurstsalate. Da die Bewirtung überaus freundlich ist, die Tageskarte recht umfangreich und die Vesperkarte ebenso, kann man unumwunden von einer guten Stube sprechen. Ist einen Ausflug ins Remstal wert!

 

Zum Hirsch

Hauptstr. 3

71384 Weinstadt-Strümpelbach

Telefon: 07151 – 61103

www.hirsch-struempfelbach.de

 

[Getestet im September 2004. Veröffentlicht in Stuttgart geht aus 2005]

Der Hirsch in Strümpelbach: Zur guten Stube…

Rossini Schorndorf: Mit Liebe gekocht …

Nach Maitre Bocuse muss jedes Gericht, neben guten Zutaten vor allem eines enthalten: Liebe! Ein beliebtes Vorurteil gegenüber den cisalpinen Europäern ist ja, dass sie Meister des „Amore“ sind – abgeleitet von der emotionalen Sprachgestik und der körperbetonten Kommunikation. Zufall also, dass der Namensgeber des in der verwinkelten Schorndorfer Altstadt gelegenen Restaurants einer dieser Meister der italienischen Opera Buffo war, deren Leitmotiv per se die Liebe ist? Wir vermuten: Kaum!

Denn als der Koch und Inhaber Guiseppe Dovico seine Küche verlässt und im Gastraum die restlichen Anwesenden nach dem Wohlbefinden befragt, ein Schwätzchen über den nächsten Italien-Urlaub hält und uns seine Nachspeisen anpreist, da merkt man schnell: Der Mann legt seine positiven Gefühle mit aller Verve in seine Elaborate. Und die können sich bei moderaten Preisen durchaus sehen lassen…

Die Minestrone ist ein veritabler Eintopf mit einer leicht tomatigen Brühe und knackiger Gemüseeinlage. Die Bruschette basiert auf selbstgemachten Hefebrötchen und die Verdura Mista sind frisch, bissfest, schmackhaft. Auch die Pizza hat hier einen festen jedoch lockeren Teig mit frischen Champignons und die handtellergroßen Tortellogni kommen mit einer Käse-Sahne-Soße, in der Parmesansplitter noch erkennbar ist. Die beiden Stücke Rindsfilet sind noch zartrosa, das Gemüse dazu nicht zerkocht und die Balsamico-Soße nicht übertrieben sauer.

Hier wird frisch gekocht und da nimmt man schon mal in Kauf, dass das Tiramisu ausverkauft ist: Liebe muss eben sofort geliefert und kann nicht mehrere Tag im Kühlschrank gelagert werden! Als Ersatz ist das daraufhin georderte Panna Cotta auch Entschädigung genug: Leicht, etwas schaumig, mit einem Schuss Likör angemacht – wirklich gut! Und weil auch der Service umsorgend agiert, kann man davon ausgehen, dass im Rossini zwar nicht auf Sterne-Niveau gekocht wird, aber gepflegte italienische Hausmannskost auf den Teller kommt – con amore!

 

Rossini

Ristorante – Bar

Hetzelgasse 9

73614 Schorndorf

Tel: 07181 – 248 73

Öfnnungszeiten: Di – Son 11:30 – 14:30 & 17 – 24 Uhr

 

Preise:

Vorspeisen: 4 – 9 €

Pizza: 5,50 – 8 €

Pasta: 6 – 9 €

Hauptspeisen: 9 – 17 €

Dessert: 3,50 – 4,50 €

 

[Getestet wurde im September 2004. Veröffentlicht in Stuttgart geht aus 2005]

Rossini Schorndorf: Mit Liebe gekocht …

Schwabenstube im Hotel Adler Asperg: Speisen wie die Promis

FJ Strauß war schon hier, Kohl, Späth und Weizsäcker auch. Ja, sogar Josephine Baker hat schon den Weg in das idyllische Städtchen zu Füßen des Hohen Asperg gefunden – und sie waren sicherlich begeistert von der Spitzengastronomie, die einem in der Schwabenstube im dortigen Hotel Adler geboten wird. Wenn man will, dass Preis und Leistung in einem optimalen Verhältnis auf den Tisch kommt, sollte man einmal die paar Kilometer rausfahren – es lohnt sich definitiv.

Seit Juni 2004 kocht hier Harald Derfuß, der als Sous-Chef bereits 3-Sterne-Erfahrung und auch schon unter Maestro Klink gekocht hat. Das Motto des Hauses „150 Jahre gutschwäbische Tradition“ findet sich auf der Karte, die keine Sperenzchen aufzuweisen hat, sondern klassische gutbürgerliche Küche, allerdings verfeinert mit den Techniken der Haute Cuisine. Da kommt dann der Lammrücken mit orientalischer Harissa-Sauce, getrockneten Rosmarin-Tomaten und einem schmackhaften Kartoffel-Gratin auf den Teller, mit Ansage und unter Metall-Glocke heiß serviert. Im Adler ist Convenience ein Fremdwort. Hier wird frisch und mit großer Kennerschaft verarbeitet, was Saison und Region zu bieten haben: Wild zum Beispiel oder Kürbis. Und die Preise sind unschlagbar. Wo kriegt man sonst ein 3-Gänge-Sonntagsmenü für 26 €?

Unsere Gang-Wahl: Als Vorspeise perfekt ausgarnierte Karnickelterrine, dann Schellfischfilet an klassischer Pommery-Senf-Sauce und knackigem Wirsing; als Dessert eine Joghurtterrine mit warmen Pfirsichen – alles zum Reinlegen. Oder ein vegetarisches Menü für 45 €? Oder ein regionales Menü für 29 €? Vorher wie selbstverständlich jeweils ein hochkarätiges Ameuse Geule mit hausgebeiztem Lachs, Fischleckerlis und vier (!) Sorten Brot. Und alles kein Matsch, kein Ramsch, kein Nepp – sondern Sterne-verdächtige Gastronomie! Die grandiose Weinkarte lässt auch keine Wünsche offen – alles Qualitätsprodukte ab 22 € die Flasche. Der Service unter der Ägide von Restaurantleiter Martin Zürn wird höchsten Ansprüchen gerecht – nett, kompetent, unglaublich aufmerksam. Das Ambiente ist extrem gepflegt und stimmig, ja, sogar kunstverliebt. Und wo gibt es das schon noch, dass die Dame des Hauses an jeden Tisch kommt, nach dem Rechten sieht und bei Bedarf ein Schwätzchen hält? Oh Asperg, du hast es besser! Tja, die Promis wissen halt, wo’s gut ist!

 

Schwabenstube im Hotel Adler

Stuttgarter Straße 2

71679 Asperg

 

Telefon: 07141 – 266 00

Fax 07141 – 266 060

www.adler-asperg.de

[Getestet im September 2004. Veröffentlicht in Stuttgart geht aus 2005]

Schwabenstube im Hotel Adler Asperg: Speisen wie die Promis

Hirsch-Weinstuben Stuttgart-Möhringen: Gepflegter griechischer Hirsch

(Sie, Er und die Teenagerin fallen am Samstag-Mittag mit tüchtigem Fußball-Hunger ein, weil die Teenagerin heute ihre Kicker-Karriere mit einem haushoch gewonnenen Punktspiel in der D-Jugend begonnen hat.)

Er: Sowas wird zurzeit standesgemäß beim Griechen gefeiert!

T: Warum heißt das eigentlich „Hirsch-Weinstuben“, wenn das ein Grieche ist?

Er: Besser fürs Geschäft, wenn man eine Traditions-Lokalität übernimmt.

Sie: Ich bestell erstmal nur die Vorspeise. Die haben ja hier die gesamte Griechen-Palette und diverse internationale Angebote auf der Karte.

Er: Ich nehme Menü Eins.

T: Hier gibt es vier verschiedene Kinder-Portionen, sogar hausgemachte Spätzle.

Er: Da kommt schon mein ausladender Teller mit diversen Vorspeisen. He, die Zwiebelstücke im Bohnensalat sind extra mariniert!

Sie: Das mit den Bohnen, das können die Hellenen. Meine Griechische Bohnensuppe ist köstlich.

T: Kann ich mal probieren?

(Bekommt die Bohnensuppe rübergereicht.)

Sie: Die Aubergine von deinen Vorspeisen ist ja warm und so pikant gebraten.

Er: Ich rück den Teller in die Mitte. Von den zwei Sorten Calamares und der Fischpaste musst du kosten.

Sie: Kann ich meine Bohnensuppe wiederhaben?

T: Finde ich gut, dass man zu jedem Hauptgericht erstmal einen Teller Salat bekommt.

Sie: Der ist mit fünf Sorten Blattsalat und Balsamico-Vinaigrette angerichtet.

Er: Meine drei Sorten Filet sind würzig und saftig gegrillt, dazu feines Gratin und grüne Bohnen an Tomatenragout.

Sie: Sieht gut aus. Mein Lammfilet ist zart, das Estragon passt gut zur Soße.

T: Ich schaff mein Gyros nicht.

Sie: Ich bestell mir jetzt noch was heiß-kaltes von der Dessertkarte.

Er: Mein Dessertgang ist dieser warme Grießauflauf und schmeckt mit dem Vanilleeis galaktisch.

Sie: Und meine frischen Feigen erst, sanft gedünstet, dazu diese Soße, irgendwie Portwein.

Er: Essenz aus Mavrodaphne – griechischer Süßwein. Das ist wirklich eine gepflegte Gastronomie hier: charmanter und eleganter Service, schön gedeckte Tische unter der hellen Holztäfelung, kein Musikgedudel, zurückhaltendes Dekor… Muss im Sommer toll sein: Draußen haben die eine Menge Tische in einer idyllischen Ecke der Möhringer Altstadt. Und vom Essen her ist das hier fast schon ein Edelgrieche.

T: Guck mal, hier ist doch noch was mit Fußball.

(Weil heute Einschulungstag ist, feiern drei Großfamilien. Unter ihnen zwei raufende Knirpse – beide im Charisteas-Trikot.)

 

Hirsch-Weinstuben

Griechisches und deutsches Spezialitäten-Restaurant Dionysos

Maierstr. 3

70567 Stuttgart-Möhringen

Tel: 0711 – 711 375

Fax: 0711 – 7168949

U6 & U5 Möhringen Bhf

[Test im Sommer 2004, kurz nachdem Griechenland die Fußballeuropmeisterschaft gewonnen hatte. Veröffentlicht in STUTTGART GEHT AUS 2005]

Hirsch-Weinstuben Stuttgart-Möhringen: Gepflegter griechischer Hirsch